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Kreisverband ist überzeugt vom Boom der Bio-Energie


Levern (stef). »Nach Jahren der Gängelung haben wir die Freude am unternehmerischen Tun zurückgewonnen«, begrüßte Vorsitzender Karl-Heinz Becker die Vertreter aus Landwirtschaft und Politik, die sich zum 59. Landwirtschaftlichen Kreisverbandstag in der Festhalle Levern einfanden.
»Durch den Boom der Bio-Energierohstoffe wird die Sparte Landwirtschaft von der Bevölkerung anders wahrgenommen«, ist Becker vom Imagewandel der Branche überzeugt. Nachdem sich Auswirkungen des Klimawandels vor der eigenen Haustür zeigten und die Erpressbarkeit in Bezug auf begrenzte Rohstoffe deutlich werde, seien die Menschen nachdenklicher geworden.
Dazu Becker: »Hier ist die Landwirtschaft aufgefordert, in die Bresche zu springen. Ihre Zukunft liegt in Energiewirtschaft gepaart mit intelligenten Umweltschutz zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.« Dieses Thema wurde allen Landwirten auch vom Gastredner des Abends ans Herz gelegt.
Der Geschäftsbericht für das vergangene Jahr unterstrich diese allgemeine Aufbruchstimmung. Geschäftsführer Holger Topp hob hervor, dass diese besser sei als die reale Situation. Im Vergleich habe sich die wirtschaftliche Lage kaum verändert. Steigenden Erlösen bei pflanzlichen Erzeugnissen und in der Tierhaltung standen höhere Aufwendungen für Treibstoffe und Energie, sowie rückläufige Erlöse für Milch und Getreide gegenüber. Optimistisch bewertete Topp dagegen das Verhältnis zur Politik, das sich deutlich unverkrampfter als in den Vorjahren entwickelt habe.
Im März vergangenen Jahres führte Vorsitzender Becker mit einer Abordnung in Düsseldorf ein Gespräch mit dem Umweltministerium in der Frage des Gebietes »Große Aue«. Der Bau einer Fischtreppe wurde befürwortet. Übereinstimmung herrschte auch darüber, dass es nicht zu Verschlechterungen der angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen kommen darf. Darüber hinaus wurde eine weitere Überprüfung der Einstufung der Oberflächengewässer erreicht.
Mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Steffen Kampeter war über die Anhebung der Vorsteuerpauschale diskutiert und eine Erhöhung des Pauschalierungssatzes auf 10,7 Prozent erreicht worden. Weitere Themen, mit dem sich der Kreisverband im vergangenen Berichtsjahr beschäftigte, waren Rechtsberatungen, sowie die Vertretung der Interessen der Landwirte im Zusammenhang mit dem geplanten Neubau der B 65 zwischen Lübbecke und Pr. Oldendorf.
In der Kreisverbandsausschusssitzung im März 2006 wurde der neue Kreisvorstand gewählt. Karl-Heinz Becker wurde als Vorsitzender bestätigt und Rainer Meyer zum neuen Stellvertreter gewählt. Der bisherige Stellvertreter Herbert Reker wurde nach 45-jähriger Tätigkeit verabschiedet.
Als Kerngeschäft der Verbandsarbeit bezeichnete Topp die Individualberatung und -vertretung der 2748 Hofstellen im Bereich der Geschäftsstelle Lübbecke.
Vorherrschende Meinung auf dem Podium war, dass sich in der Landwirtschaft neue Perspektiven eröffnen. Karl-Heinz Becker blickt mit Optimismus in die Zukunft: »Wir sind wieder diejenigen, die auf Märkte reagieren. Und genau so macht Landwirtschaft Spaß.«

Artikel vom 03.03.2007