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Radioaktiven Stoff schon vor 13 Jahren gesucht

Ortsbrandmeister Quetscher berichtet von seinem Einsatz im Wald bei Lauenförde

Von Ingo Schmitz
Lauenförde (WB). Hartmut Quetscher (46) aus Lauenförde war dem Uran schon vor 13 Jahren auf der Spur. Der Ortsbrandmeister der Feuerwehr Lauenförde wurde damals von der Kriminalpolizei zu einem Einsatz gerufen, den er bis heute nicht vergessen hat.

In einem Waldstück sollte Quetscher damals mit einem Spezialgerät nach dem Uran suchen. Der Einsatz blieb aber ohne Erfolg. »Als ich jetzt von dem Uranfund hörte, ist mir der merkwürdige Vorfall sofort wieder eingefallen«, berichtete der 46-Jährige im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
Damals habe ihn die Kriminalpolizei morgens um 10 Uhr alarmiert und sofort zum Gerätehaus in Lauenförde beordert. »Erst dort wurde mir mitgeteilt, um was es ging. Ich sollte in einem Waldstück zwischen Lauenförde und Meinbrexen nach Uran suchen.« Ein Bürger habe gemeldet, dass dort das Material vergraben sei. »Die Polizei sagte noch: Egal wie abwegig das sei, sie müssten der Sache nachgehen«, erinnert sich Quetscher.
Der Feuerwehrmann fuhr in einem ABC-Bulli des Landkreises Holzminden, der für Strahlenschutzeinsätze ausgerüstet ist, zu einer Bahnunterführung. »Auch die Polizei sowie Hermann F. (45) und dessen Mutter Hannelore waren dabei. Der Ort ist nur einige hundert Meter vom Haus der Familie entfernt«, berichtet Quetscher.
In dem Waldstück, direkt an einem Bahndamm, machte sich der Feuerwehrmann auf die Suche. »Hermann F. - ich kenne ihn seit meiner Kindheit -Êlief durch den Wald zwischen den Bäumen hin und her und sagte: ÝIch habe die Stelle markiert, wo das Zeug vergraben ist. Es sind drei Bäume, die in einer Flucht stehen.Ü Das Problem war aber: Davon gab es viele.«
Hermann F. sei bei der Suchaktion verzweifelt gewesen und habe dem Feuerwehrmann gesagt: »Mein Kumpel hat das hier vergraben. Ich fühle mich schuldig. Ich möchte, dass es gefunden wird.« Doch trotz stundenlager, intensiver Suche habe das Messgerät nichts angezeigt. »Ich habe den Einsatz sehr ernst genommen, leider habe ich nichts gefunden. Wir mussten daher die Suche erfolglos abbrechen.«

Artikel vom 02.03.2007