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Aktuelles
Stichwort

Kirchenfusion

Die fünf evangelischen Kirchengemeinden in der Region Hiddenhausen sind von der Landeskirche und dem Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Herford zum Zusammenschluss aufgefordert worden. Angesichts sinkender Gemeindegliederzahlen und stark zurückgehender einnahmen aus der Kirchensteuer sieht die Kirchenleitung der Westfälischen Landeskirche keine alternative zur Fusion. Die soll in der Region Hiddenhausen noch in diesem Jahr vollzogen werden.
Die Gemeinden werden durch den Kirchenkreis zum Handeln förmlich gezwungen. Denn ab 2008 will der Kreis, der die Finanzen aller 32 Gemeinden in seinem Zuständigkeitsbereich verwaltet, rund 53 000 Euro weniger für die Bewirtschaftung aller kirchlicher Gebäude bewilligen. Bezogen auf den Kirchenkreis sollen 530 000 Euro weniger fließen, das entspricht etwa 25 Prozent des Gesamtetats.
ebenso soll die Zahl der Pfarrstellen in der Region von 5,5 auf 3,5 im Jahr 2020 reduziert werden. Wenn Diakon Friedrich Wilhelm Brühöfener in 2008 in Ruhestand geht, hat die Gemeinde Lippinghausen keinen Pfarrer mehr. Ebenso wird die Gemeinde sundern-Schweicheln-Bermbeck ab 2010 nur noch von einem Pfarrer betreut, weil dann Pfarrer Manfred Walter in Ruhestand geht. Einzig die Gemeinde Eilshausen wird nach dem Weggang von Pfarrer Matthias Mikoteit Ersatz erhalten - jedoch erst dann, wenn die Gemeinden fusioniert haben. Die Reduktion der Pfarrstellen wird mit den ganz erheblichen Pensionsleistungen begründet, die die Landeskirche erfüllen muss. 2007 musste man 3,5 Millionen Euro für die beamteten Pfarrer in Ruhestand bereitstellen, in 2007 schon sieben Millionen und in 2009 sind es elf Millionen Euro. 2010 schnellt die Leistung gar auf 20 (!) Millionen Euro hinauf. Das Kirchensteueraufkommen reicht bei weitem nicht aus, um alle Leistungen finanzieren zu können. Die hohe Zahl der Arbeitslosen und die wachsende Zahl von Rentern, beide Gruppen zahlen keine Kirchensteuer, sorgt für erheblicheEinnahmeausfälle. In der Region Hiddenhasuen leben derzeit noch 13 700 evangelische christen, 2020 werden es nur noch 11 200 sein.
Alle Gemeinden sind zum Sparen verpflichtet. so hat man sich in Sundern-Schweicheln entschlossen, das inzwischen verwaiste Pfarrhaus in Schweicheln zu verkaufen und im Gemeindehaus Schweicheln Mietwohnungen einzurichten. In Eilshausen wollte man einen Teil des Gemeindehauses an die politische Gemeinde vermieten, doch doch das Vorhaben scheiterte. Anders in Lippinghausen: Hier konnte die Kirchengemeinde einen Teil des Gemeindehauses an die politische Gemeinde zur Nutzung für den Offenen Ganztag in der benachbarten Grundschule vermieten.

Artikel vom 02.03.2007