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Die Äbtissin glänzt wieder

Leihgaben: Recherche beleuchtet neue Details zur Historie


Herford (man). Die Gedenktafel für die Gefallenen der Befreiungskriege, ein Gemälde der letzten Äbtissin, Silberleuchter, Karten und Urkunden: 14 Exponate aus dem Bestand des Städtischen Museums Herford sind dem Preußenmuseum als Leihgaben zur Verfügung gestellt worden. Sie sind Bestandteil der Ausstellung »Napoleon - Trikolore und Kaiseradler über Rhein und Weser«. In Gänze zu sehen sein werden die Exponate in der Präsentation, die im Mai im Mindener Preußenmuseum eröffnet wird.
Den Versicherungswert der Leihgaben beziffert Sonja Langkafel auf 38 850 Euro. Nachdem die Verantwortlichen des Landes-museums eine Anfrage an die Herforder gestellt hatten, recherchierten Langkafel und ihre Mitarbeiter im eigenen Bestand. Die Frage: Welche Exponate geben Aufschluss über die Franzosenzeit in Herford/Westfalen?
Nachdem eine erste Vorauswahl getroffen worden war, befassten sich die Herforder intensiver mit den in Betracht gezogenen Stücken. Neuen Glanz erhalten die Gedenktafel und das Gemälde der Äbtissin - beides Dauerleihgaben der Münster-Kirchengemeinde. Im Zuge der Gemälde-Restaurierung stellte sich zum Beispiel heraus, dass der einstmals glänzende Rahmen sehr aufwändig angefertigt worden ist - was etwas über die Bedeutung des Bildes aussagt.
Ein anderes Detail der Herforder Franzosenzeit, welches dank der Vorbereitung auf die Napoleon-Ausstellung ans Tageslicht kam, betrifft die Geschichte der Brüder Punge: Während Carl Heinrich August Punge im französischen Königreich Westfalen zum Notar ernannt wurde, starb sein Bruder im Kampf gegen die Franzosen.
Begleiteffekt der Leihgaben-Recherche: In einem zukünfitgen Herforder Geschichtsmuseum könnte ohne viel Aufwand ein Kapitel zur Franzosenzeit in der Werrestadt dargestellt werden.

Artikel vom 02.03.2007