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Soziale Kompetenz
kann man lernen

Jugendliche gehen offen und tolerant aufeinander zu

Bad Oeynhausen (WB). »Solange Du Deine Beine unter meinen Tisch stellst, wird gemacht, was ich sage!« Und schon ist der Konflikt zwischen Eltern und Kindern unvermeidbar. Wie man diesen und andere lösen kann, lernen Oeynhausener Jugendliche in dem Projekt »Peers«.

In zwischenmenschlichen Beziehungen entstehen täglich Situationen, in denen Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Verantwortung und Einfühlungsvermögen gefragt sind. Selbstsicherheit, Toleranz, Kritikfähigkeit, Kooperation, Flexibilität und emotionale Intelligenz bilden dabei die Fundamente guter sozialer Beziehungen. Um diese sozialen Kompetenzen zu stärken, veranstaltete der Jugendtreff Nord in Volmerdingsen zusammen mit dem Projekt »Peers« des Diakonischen Werkes ein Kompetenztraining unter dem Motto »Ich bin Ich«. Dazu wurde die Theaterpädagogin Diemut Döninghaus vom Forum für Kreativität und Kommunikation Bielefeld eingeladen.
Die Theaterpädagogin brachte mit vielen praktischen Übungen und dem Einsatz von einfachen Mitteln wie Holzstäben, Bällen oder der eigenen Körpersprache elf Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 22 Jahren soziale Kompetenzen näher. Zu den praktischen Übungen gehörten selbst erarbeitete Theaterstücke. Gruppenweise setzten die Jugendlichen einen alltäglichen Konflikt in Szene und entwickelten Möglichkeiten, diesen aus der Rolle heraus zu lösen.
»Mir ist wichtig, Konflikte gewaltfrei und in angemessenem Ton lösen zu können«, sagt der 16-jährige Christian, der seit zwei Jahren aktiv bei den »Peers« dabei ist. Für Andy, der regelmäßig den Jugendtreff besucht, ist es notwendig, sich in den Anderen hineinversetzten zu können. »Ich kann mich so viel besser auf mein Gegenüber einstellen«, sagt der 16-Jährige.
»Mobile Jugendarbeit und offene Angebote des Jugendtreffs sollen besser miteinander verknüpft werden«, so die Diplom-Sozialpädagogin und Leiterin des Jugendtreffs, Bärbel Meyer. Dieser Aussage stimmt auch René Petrick, Leiter des Projektes »Peers« zu: »Unser Anliegen ist, mit anderen Jugendlichen in Kontakt zu kommen und gemeinsame Aktionen zu starten«, so der Sozialpädagoge.
Für die Zukunft sind weitere gemeinsame Projekte zwischen dem Jugendtreff und dem Peers-Projekt geplant.

Artikel vom 02.03.2007