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Fach rechnet nicht

Paderborner Auswärtsserie soll in Koblenz halten

Von Peter Klute
Paderborn (WV). Es gibt nicht wenige Fußballexperten, die den SC Paderborn 07 vor einer Woche der Entscheidung sehen, Holger Fach zählt nicht dazu. »Selbst wenn wir am Sonntag und eine Woche später zu Hause gegen Essen gewinnen, ist der Abstiegskampf für uns nicht vorbei. Solche Rechenspiele sind komplett überflüssig«, sagt der Trainer vor der Partie bei der TuS Koblenz.

Ebenso wichtig wie Ergebnisse und das Fünf-Punkte-Polster auf Rang 15 ist für den Coach die körperliche und seelische Verfassung seiner Spieler: »Die Mannschaft hat in der Rückrunde gesehen, dass sie gegen jeden Gegner mithalten und punkten kann und sich fußballerisch gut aus der Affäre zieht. Dazu sind die Jungs fit und haben vor allem in der abgelaufenen Woche sehr gut trainiert.« Auf diesen Erkenntnissen, so Fach, baue sich eine Menge Selbstvertrauen auf, »das nicht von einem Spiel abhängt«.
Dass dem so ist, hat der SCP in Köln bewiesen. Eine ordentliche Leistung und ein Punkt waren die richtige Antwort auf das 0:1 im vorausgegangenen Heimspiel gegen Jena und ein Zeichen, dass die Psyche stabil ist. Die neu erlangte Auswärtsstärke - Paderborn ist in 2007 auf fremdem Platz ungeschlagen - soll auch Koblenz zu spüren bekommen. »Wir werden versuchen, an den Auftritt von Köln anzuknüpfen und zu gewinnen. Koblenz ist eine kompakte und kampfstarke Mannschaft, aber wir sind auf die Stärken und Schwächen des Gegners bestens vorbereitet«, versichert Fach.
Über die Schwächen schweigt er, als große Stärke nennt er die Standardsituationen. »Da müssen wir aufpassen«, warnt der Paderborner Übungsleiter die Seinen. Denn drei solche nutzten die Rheinland-Pfälzer beim jüngsten 3:2-Sieg in Offenbach, dreimal hieß der Torschütze Goran Sukalo. Auch im Hinspiel erzielte Koblenz die beiden Tore zum 2:1-Erfolg im Hermann-Löns-Stadion nach ruhendem Ball. Es war übrigens das bisher einzige Mal in der laufenden Serie, dass Paderborn nach einer Führung am Ende mit leeren Händen dastand.
Das soll am Sonntag natürlich nicht passieren, mit welcher Formation, ließ der 44-Jährige wie immer offen. »Es ist möglich, dass wir mit der Startelf von Köln auflaufen, es kann aber auch sein, dass wir Gegner spezifisch auf einer Position einen anderen Spielertypen benötigen.« Mit dieser Position ist die Nummer 10 gemeint. Dort gab Winter-Einkauf Karsten Fischer in Köln sein Debüt, bevor er nach 56 Minuten ausgewechselt wurde. »Das hatte nichts mit seiner Leistung zu tun«, so der Trainer, »Karsten ist sehr viel gelaufen und hat defensiv viele Löcher gestopft«. Für Fischer kam Erwin Koen, dem Fach im Training aufsteigende Tendenz bescheinigt. Auf die zentrale Position hinter der einzigen echten Spitze René Müller rückte von links Benjamin Schüßler. Auch ihn sah Fach »gut«. Die zweite Variante ist allerdings die offensivere und scheint für ein Auswärtsspiel nicht unbedingt geeignet. Keine Rolle in Fachs Gedanken spielen derzeit scheinbar die klassischen »10er« Hüzeyfe Dogan, Dennis Schulp und Nebojsa Krupnikovic.

Artikel vom 03.03.2007