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Entwicklung
der Kinder
früh fördern

Erzieherinnen bilden sich fort

Espelkamp (WB). Die Erzieherinnen der DRK-Tageseinrichtung Rotdornstraße in Espelkamp nahmen jetzt mit großem Interesse an einer Fortbildung im »IFIL« (Institut für integrative Lerntherapie) in Obermehnen teil.

Die Fortbildung wurde von der akademischen Lerntherapeutin Dusanka Elebracht geleitet. Da sich die DRK-Tageseinrichtung in der Pilotphase zu einem Familienzentrum befindet, möchten die pädagogischen Fachkräfte ihr erweitertes Aufgabenfeld auch in Zukunft kompetent und engagiert fortführen.
Somit war es für sie selbstverständlich, dass sie sich an einem Samstag im »IFIL« zu dem Thema »Dyskalkulie und Lese-Rechtschreibschwäche« fortbildeten. Dusanka Elebracht verstand es, anhand praxisnaher Beispiele über die vielfältigen Ursachen zu informieren.
»Der Schuleintritt eines Kindes ist nicht die Stunde Null«, erklärte Elebracht. Bereits im Vorschulalter würden Fähigkeiten erworben, die die Aufnahme schulischen Wissens maßgeblich beeinflussten. Daher sei es wichtig, Eltern und Erzieherinnen darüber zu informieren. Je mehr sie über Grundlagen und Voraussetzungen für den Erwerb mathematischer und sprachlicher Kompetenzen wüssten, desto sensibler und differenzierter würde die Entwicklung des Kindes beobachtet und gefördert.
»Dabei muss es sich nicht immer um gezielte therapeutische Maßnahmen handeln«, betonte Elebracht. Vielmehr sollten zur Förderung gezielte tägliche Anregungen erfolgen, wo immer es die Zeit erlaubt und die Gelegenheit sich dazu ergibt. Viele Faktoren seien dabei für die Entwicklung verantwortlich.
An zahlreichen Beispielen aus ihrer langjährigen Praxis zeigte sie, wie sich zum Beispiel eine beeinträchtigte auditive Wahrnehmung auf den Sprachgebrauch auswirken kann. Ein Kind, das aufgrund von vielen Erkältungen oder Mittelohrentzündungen über einen längeren Zeitraum die Umgebung und ihre Sprache wie unter einer Käseglocke wahrgenommen habe, sei nicht in der Lage, ähnlich klingende Laute zu unterscheiden. So verwechsele es infolge dessen beispielsweise die Konsonanten »B« und »P« oder »G« und »K«.
Frühkindliche motorische oder visuelle Beeinträchtigungen könnten die Form-, Raum und Zeitwahrnehmung negativ beeinflussen, was zum erschwerten Umgang mit mathematischen Inhalten führen könne. Die Erzieherinnen konnten zahlreiche Fördermaterialien ausprobieren und sich vielfältige Anregungen holen.
Des Weiteren konnten Informationen über die Ursachen von Dyskalkulie und Lese-Rechtschreibschwäche und Formen der Frühförderung eingeholt werden. »Wir sind um einige Erkenntnisse reicher und nehmen eine Menge Anregungen mit«, fasste Claudia Malcher die Eindrücke ihrer Kolleginnen zusammen.

Artikel vom 02.03.2007