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Tennis: das Ende des Aufstellungspokers

Von der Kreisklasse bis zur Oberliga: neues Leistungsklassen-System verbindlich für die Meldeliste

Kreis Paderborn (star). Egal, ob sie in der Kreisklasse oder Oberliga aufschlagen: Für die heimischen Tennisspieler steht ab dieser Saison eine Neuerung bevor. Nicht die Mannschaften selbst bestimmen ihre Aufstellung, maßgebend ist vielmehr das neue Leistungsklassensystem. In der Sommersaison wird das LK-System auf Verbands-, Bezirks- und Kreisebene eingeführt.

Mannschaftsmeldung: Jeder Spieler wird einer Leistungsklasse (LK) zugeordnet, die bei der Aufstellung maßgebend ist. Ein Spieler der LK 5 muss zum Beispiel vor seinem Teamkollegen, der der LK 6 zugeordnet ist, gemeldet werden. Nur bei gleicher Leistungsklasse kann der Verein die Reihenfolge der Akteure in der Liste wählen.
Sinn des neuen LK-Systems: Einerseits soll durch konkretere Zuordnung eines Spielers zu einer bestimmten Leistungsklasse die Mannschaftsaufstellung transparenter und nachvollziehbarer werden. Taktische Aufstellungen, die nicht der Spielstärke der Spieler entsprechen, sind nicht mehr möglich. Zweitens soll erreicht werden, dass zukünftig (nicht vor 2008) auch Turnierergebnisse zur LK-Berechnung herangezogen werden und somit auch das Turnierwesen allgemein belebt wird.
Die verschiedenen Leistungsklassen: Die Rangliste besteht aus 23 Leistungsklassen (LK männlich und weiblich) und ist unabhängig von der Alterszugehörigkeit. In die LK 23a werden alle Spieler/Spielerinnen aufgenommen, die weniger als drei Begegnungen bestritten haben. Sie können an beliebiger Position gemeldet werden - ebenso wie Jugendspieler und Akteure, die in der Vorsaison nicht im Seniorenbereich zum Einsatz gekommen sind und dementsprechend keiner Leistungsklasse zugeordnet werden können.
Einstufung in die Leistungsklassen: Maßgebend sind alle Ergebnisse ab der Saison 2006. Die erste Einstufung mit den Resultaten von nur einer Saison erhebt keinen Endgültigkeits- bzw. Absolutheitsanspruch und kann erst im Laufe der Zeit zu einem objektiven Bild wachsen. Sollte also die LK-Berechnung offensichtlich falsch sein, hat der Vereinssportwart die Möglichkeit, diesen Missstand zu reklamieren. Für jedes Medenspiel der Saison 2006 gibt es Punkte, die abhängig von der Spielklasse und Position sind. Beispiel: Ein Sieg an Position 2 der Bezirksliga bringt 176 Punkte, an Position 6 dagegen nur 115 Punkte. Ein Spieler, der in der untersten Liga im Kreis an Position zwei geführt wird, erhält 14 Punkte für einen Sieg. Die Gesamtpunktzahl ist entscheidend für die Einstufung in die Leistungsklasse.
Ein Rechenbeispiel: Spieler Meier spielte 2006 in der Bezirksliga an Position drei. Er siegte dreimal und verlor zweimal. Für einen Sieg gibt es 158 und für eine Niederlage 85 Punkte. Die Summe der Punkte, in diesem Falle 644, geteilt durch die Anzahl der ausgetragenen Spiele (fünf) ergibt den Wert 128,8 Punkte. Mit dieser Punktzahl wird Meier der Leistungsklasse 4 zugeordnet.
Altersklassen: Die Altersklassen werden wegen der nicht vergleichbaren Spielstärke entsprechend abgestuft, zum Beispiel werden in der AK 50 die besten Spieler und Spielerinnen in die LK 10 eingestuft, was sich aber im Laufe der Zeit ändern kann. Die Art dieser Zuordnung basiert auf den Erfahrung vom Tennis-Verband Rheinland-Pfalz. Bei gleicher Punktzahl wird mathematisch die LK zugeordnet, die mehr Spieler mit dieser Punktzahl haben.
Info-Veranstaltung in Halle: Der WTV bietet im Rahmen der Frühjahresversammlung des Bezirks Ostwestfalen-Lippe eine Informations-Veranstaltung an. Sie findet am Samstag, 10. März, ab 11 Uhr im Gerry Weber Stadion in Halle (Homepage Gerry Weber), statt. Anmeldungen werden noch bis zum Mittwoch, 7. März, entgegen genommen.

Artikel vom 02.03.2007