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Sicherheit dank Spielgeräte-TÜV

Thomas Jöstingmeier betreut Löhner Spielplätze - seit langem keine Unfälle

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Fotos)
Löhne (LZ). Sicherheit ist kein Zufall. Regelmäßig kontrolliert Thomas Jöstingmeier die Beschaffenheit der Spielgeräte auf dem Aqua-Magica-Gelände. Auch für die Wartung der 47 weiteren Löhner Spielplätze ist der Diplom-Ingenieur zuständig - mit Erfolg. »Seit langem hat es keine Unfälle mehr gegeben.«

Damit das so bleibt, werden Thomas Jöstingmeier und seine Kollegen vom Bauhof der Stadt Löhne in den nächsten Wochen auf allen Spielplätzen einen gründlichen Frühjahrscheck durchführen. Während der Freiluftsaison ist zudem alle 14 Tage eine Funktionskontrolle geplant. »Wir überprüfen dabei, ob an den Spielgeräten alle Schrauben fest gedreht sind oder sonstige Abnutzungserscheinungen beseitigt werden müssen.« Noch penibler sind die Maßnahmen für das Aqua-Magica-Gelände. »Der Hausmeister untersucht dort täglich, ob es grobe Zerstörungen oder Vandalismus gibt«, so Jöstingmeier.
Die einzuhaltenden Sicherheitsstandards sind per deutscher Industrienorm genau vorgegeben. »Unter DIN 1176 ist geregelt, wie die Spielgeräte beschaffen sein müssen. DIN 1177 hingegen sagt etwas über das Umfeld, etwa die Böden, aus«, so der Fachmann. Gänzlich verhindern könne man Unfälle durch die Einhaltung der Bestimmungen nicht. »Wenn etwas passiert, bleibt es aber - Gott sei Dank - meist bei blauen Flecken.«
Kein Verständnis hat Thomas Jöstingmeier für Eltern, die ihren Nachwuchs vor Kopfverletzungen schützen wollen, indem sie ihn beim Herumtollen Fahrradhelme tragen lassen. »Wenn jemand unglücklich stürzt, kann er sich die Luft abschnüren und sogar ersticken«, warnt der Experte.
Von Thomas Jöstingmeiers Kompetenz in Sicherheitsfragen bei Spielgeräten zeugen zahlreiche einschlägige Fortbildungen, die er in den vergangenen Jahren absolviert hat. Sogar TÜV-Zertifizierungen darf der Diplom-Ingenieur vornehmen. Nach eigener Aussage geht er vollkommen in seiner Aufgabe auf. »Neben der Instandhaltung vorhandener macht mir die Planung neuer Spielplätze große Freude«, so Jöstingmeier. Zu seinen aktuellen Projekten gehört die Realisierung von Spielplätzen in den Neubaugebieten an der Jasminstraße und dem Ostscheider Sportplatz. Bei der Auswahl der Spielgeräte legt der Planer großen Wert auf Qualität. »Eine hochwertige Ausstattung ist zwar nicht billig, hat aber einen geringeren Verschleiß.«
Zeiten, in denen Spielgeräte eine Lebensdauer von 30 Jahren und mehr hatten, gehören nach Thomas Jöstingmeiers Erfahrung der Vergangenheit an. »Heutige Spielgeräte verfügen über so viele technische Bestandteile, dass sie automatisch reparaturanfällig sind.« Ausgenommen seien allenfalls Klettergerüste aus Stahl, die allerdings nur noch auf älteren Spielplätzen zu finden seien. Für unverzichtbar hält Thomas Jöstingmeier dagegen Schaukeln, Rutschen und Wippen. »Die gibt es fast überall.«
Weitgehend durchgesetzt hätten sich an diversen Spielgeräten zudem eingebaute Sicherheitssperren. So sei die Hängebrücke auf dem Aqua-Magica-Gelände nur über eine große Stufe zu betreten. Kleinkinder kämen dort nur mit Unterstützung Erwachsener herauf. »Wir verhindern so, dass sich leitfertig jemand verletzt, der dort eigentlich nichts zu suchen hat.« Komme jemand durch Sicherheitsmängel zu Schaden, greife die Haftpflichtversicherung.

Artikel vom 02.03.2007