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Spargel wächst
im Verborgenen

Folie »beeinflusst« Saisonbeginn


Im Spargelanbau werden verschiedene Folienarten für unterschiedliche Zwecke verwendet. Durchsichtige Folien (Antitau- und Thermofolie) werden genutzt, um den Erntebeginn zu steuern, zum Beispiel, um früher ernten zu können. Schwarze Folien hingegen verhindern hauptsächlich die in Deutschland nicht so gerne gesehenen violetten oder grünen Verfärbungen der Spargelköpfe. Etwa sieben Kilometer Folie werden pro Hektar benötigt.
Antitau- und Thermofolien sind besonders leicht zu handhaben, denn sie werden einfach einige Wochen vor dem Erntebeginn über die Spargeldämme gespannt und sorgen für eine schnellere Erwärmung des Bodens. Diese dünnen Folien sind jedoch nur auf den ersten Blick der im Haushalt gebräuchlichen Frischhaltefolie ähnlich. Hauptunterschied: Sie sind speziell beschichtet und halten Wärme im Boden zurück. Durch diese Eigenschaft kann der Erntetermin um bis zu zwei Wochen verfrüht werden. Antitaufolie beschlägt zudem nicht. Das ist wichtig, da der Spargel bei diesem System durch die Folie hindurch gestochen wird. Nachteil: Ein hoher Anteil Spargel mit violett verfärbten Köpfen. Dabei ist wirklich weißer Spargel normalerweise eher eine Seltenheit. Schließlich werden Spargelköpfe schon bei geringer Lichteinwirkung nach wenigen Stunden violett, was sich geschmacklich eher wenig auswirkt.
Schwarze Folie hat zwar auch eine gewisse isolierende Wirkung, der Boden erwärmt sich durch diese etwas dickere Folie jedoch insgesamt nicht wesentlich schneller. Dafür verhindert schwarze Folie, dass der Spargel der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Folglich verfärbt sich der Spargel nicht. Außerdem vermindert schwarze Folie das Wachstum von Wild- oder Unkraut. Nachteil: Die Erntehelfer müssen diese Folie an jedem Erntetag erst umständlich abdecken und anschließend wieder auflegen.

Artikel vom 28.04.2007