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A cappella leger und im Frack

Vom Bachchor zum »Sixpack« - Sextett begeistert im Gymnasium

Gütersloh (WB). Hervorgegangen sind sie 2004 aus dem Bachchor Gütersloh, und sie haben in der Formation der A-cappella-Gruppe »Sixpack« ihr Eigenes gefunden. Sie haben aber auch Vorbilder wie zum Beispiel das Quintett der Wise Guys. Während ihres zweistündigen Auftritts am Dienstag in der Aula des Städtischen Gymnasiums brachte das »Sixpack« neben ihren eigenen Kompositionen auch einige Lieder der »Wise Guys« über die Rampe.

Von der ersten Nummer an war die vorwiegend jugendliche Zuhörerschaft in der voll besetzten Aula begeistert. Einer nach dem anderen kamen Dominik Bahr, Thaddäus Bohlen (Ted), Jan Gerken, Arne Jungekrüger, Michael Peiler und Benjamin Reichert (Benni) in legerer Alltagskleidung und stimmlich schon Rhythmen erzeugend auf die Bühne.
Benni hub dann zu seinem Mitklatsch-Solo von »Wo der Pfeffer wächst« an. Von den übrigen Fünfen im Klangspektrum von Schlagwerk begleitet, gab dann Michael sein anrührendes »Du bist dabei« mit fantasievollen Texten von der weiten Welt. Nicht zuletzt für seinen sensiblen Charme erntete er frenetischen Beifall.
Auch Dominik beeindruckte mit poetisch gesungenen Sätzen im mit »ich lass alles stehen und fahr zurück zu dir« endenden »Die Bahn kommt«. War das träumerische Lied »Juli« wieder Bennis Nummer in G-Dur, übertraf ihn Ted anschließend mit dem sehr gefühlvollen »Wenn sie tanzt«.
Richtig fetzig und mit Sonnenbrille glänzte Jan zu den Raprhythmen von »Jetzt ist Sommer« mit den anregenden Refrains wie »Sommer ist was in meinem Kopf passiert« oder ». . .wenn man trotzdem lacht«. Dieser Hit wurde auch in der zweiten Zugabe nach stehenden Ovationen nochmals wiederholt. In mehr sehnsüchtigem Sound führte Dominik durch die schönen Reime des Liebesliedes »Das wär's gewesen« zurück. Auch für »Dieses Lied«, mit dem die Gruppe sich, angeführt von Benni, selbst ein wenig auf die Schippe nahm - auch Arne punktete hierzu mit seinem percussionistischen Basssolo - sowie die wunderbar polyphone A-cappella-Melodik von »Wie kann es sein« brachte den vielseitigen Jungs vor allem auch von den weiblichen Fans Bravorufe ein.
Nach der Pause trat das Sextett in schwarzem Frack auf. Auf Englisch sangen sie »Mad World« auf dunkler Bühne. Dann kam Jans mehrstimmig begleitetes Liebeslied »Wir hatten den Moment« in e-moll. Arnes großes Basssolo, »Probier's mal mit 'nem Bass« befreite diesen mit nicht wenig Tiefenvirtuosität aus seiner rhythmischen Begleitfunktion. Mit Michaels »Ruf doch mal an«, Dominiks »Sonnencremeküsse« sowie Teds »Bleib wie du bist«“ ging der mit einem durchaus umfangreichen Konzertprogramm erfüllte Abend zur Neige.
Nach dem mit Bassdrum, Doublebass, Becken sowie instrumental im Sinne der »Beatbox«-Imitation begleiteten »Sing mal wieder« dem rockigen »Was für eine Nacht« wurde nach frenetischen Beifallsstürmen vor oben schon erwähnter Zugabe, »Ohrwurm« in Fis-Dur gegeben. Alles in allem eine in der Reinheit der Intervalle sowie mehrstimmigen Harmonik und auch rhythmisch hervorragend gelungene Leistung. »Sixpack« weiter so!
Johannes Zoller

Artikel vom 01.03.2007