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Winterruhe ausgefallen

Landwirte haben vom Regen die Nase voll


Herford (Re). »Der Winter ist einer der mildesten, den wir je gehabt haben«, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Herford, Wilhelm Brüggemeier. Die Bauern im Kreis Herford mussten feststellen, dass sowohl auf dem Acker als auch auf dem Grünland die Winterruhe nahezu ausgefallen ist. Brüggemeier: »Die im Herbst ausgesäten Wintersaaten haben so gut wie keine Wachstumsruhe eingelegt.« Er berichtet von üppig bis sehr üppig entwickelten Beständen bei Raps und bei früh bestelltem Wintergetreide. Auch das Grünland ging mit einem erheblichen Entwicklungsvorsprung in die Wintermonate.
»Spannend wird es jetzt, wie sich die Bestände in der Zeit bis Ende März/Anfang April entwickeln«, unterstreicht der Vorsitzende. Werden sich beispielsweise beim Getreide Halme ausbilden? Denn Wintergetreide benötigt eine bestimmte Anzahl an Kältetagen mit Temperaturen unter plus 4 Grad. Gefahr ist allerdings durch Blattläuse gegeben, die den Winter bei den milden Temperaturen bisher gut überstanden haben und den Gelbverzwergungs-Virus übertragen.
Weiter vermelden die Landwirte derzeit kaum größere Auswinterungsschäden. Allerdings haben einzelne Bestände in der Zeit nach dem Orkan »Kyrill« gelitten: Die Temperaturen sackten vor Wochen in kürzester Zeit von plus 14 auf minus 10 Grad. »Diesen abrupten Temperaturschwung haben einige Bestände krumm genommen«, sagt Brüggemeier. Darüber hinaus sieht der Vorsitzende jetzt eine ausreichende Wassersättigung in den Böden vorhanden: »Langsam reicht es mit dem Regen!«

Artikel vom 02.03.2007