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Clooney »operiert« in Potsdam

In Schwarzweiß gedreht: Soderberghs »The Good German«

Im Berlin der Nachkriegszeit soll der US-Kriegskorrespondent Jake Geismar (George Clooney) über die Potsdamer Konferenz berichten. Doch der Schein trügt.

Tatsächlich will Geismar Kontakt mit seiner ehemaligen Geliebten Lena Brandt (Cate Blanchett) aufnehmen, deren untergetauchter Ehemann von der amerikanischen und der russischen Armee gesucht wird.
Schnell wird Geismar jedoch in einen Mordfall verwickelt, den die Alliierten zu vertuschen versuchen und der alle Beteiligten in Lebensgefahr bringt.
Mit seiner Verfilmung des Bestsellers »In den Ruinen von Berlin« von Joseph Kanon versucht sich Steven Soderbergh nach seinem Experiment »Bubble« wieder an einer großen Mainstream-Produktion. Sein Film »The Good German« hat übrigens noch eine Besonderheit: Er spielt nicht nur im Jahr 1945, sondern wurde auch mit der Kameratechnik der damaligen Zeit gedreht - also in Schwarzweiß. Im Mittelpunkt des mit epischem Atem erzählten romantischen Thrillers, der auch einem Graham Greene gut zu Gesicht gestanden hätte, steht Soderberghs Lieblingsschauspieler George Clooney, der zum fünften Mal für den Regisseur vor der Kamera agiert. Clooney zog es Anfang der 1980er Jahre ins Filmgeschäft, wo er aber zunächst stets nur Rollen in zweitklassigen Pilotfilmen amerikanischer Fernsehserien erhielt. Mitte der 1990er Jahre bekam Clooney die Rolle des Kinderarztes Doug Ross in der Krankenhausserie »Emergency Room« angeboten. Seine weibliche Fan-Gemeinde war schließlich so groß, dass auch die Filmproduzenten in Hollywood nicht mehr an ihm vorbei konnten. Dabei bewies Clooney eine gewisse Vorliebe für skurrile Rollen (»O Brother, Where Art Thou?«) der Gebrüder Coen oder eben seines Freundes Steven Soderbergh, um sich nicht nur auf die ihm insbesondere von den Medien zugedachte Rolle des eleganten, leicht schlitzohrigen Womanizers beschränken zu lassen

Artikel vom 01.03.2007