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Kein Wintereinbruch auf Arbeitsmarkt

3855 Menschen im Altkreis ohne Arbeit - Frauen besonders betroffen

Von Katrin Niehaus
Altkreis Lübbecke (WB). Den großen Wintereinbruch auf dem Arbeitsmarkt gab es diesmal nicht: »Im Bezirk der Agentur für Arbeit Herford haben wir mit 8,1 Prozent seit 2001 die niedrigste Arbeitslosenquote in einem Februar«, betont Thomas Richter, Leiter der Agentur für Arbeit.

Gemeinsam mit Günther Grapp, dem Leiter der Lübbecker Geschäftsstelle, stellte er jetzt unter anderem die Zahlen für den Altkreis Lübbecke vor. In den vier Städten und zwei Gemeinden waren im Februar 3855 Menschen arbeitslos. 1795 (3,3 Prozent) bezogen Arbeitslosengeld I und 2060 (3,8 Prozent) waren Hartz-IV-Empfänger.
Dass der sonst übliche deutlich höhere Anstieg der Arbeitslosenzahlen in diesem Winter ausblieb, führen die beiden Experten nicht nur auf das neue Saisonkurzarbeitergeld in der Baubranche zurück. Die gute Konjunktur und die milde Witterung hätten sich positiv ausgewirkt.
Rund ein Drittel der Menschen, die im Altkreis Arbeitslosengeld I bezögen, seien 50 Jahre und älter. Registriert wurden 300 Langzeitarbeitslose sowie 260 Menschen, die jünger als 25 Jahre sind. Frauen, so Günther Grapp, seien im Altkreis Lübbecke stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. »Ende Februar hatten wir nahezu 1000 weibliche Arbeitslose. Sehr viele suchen eine Teilzeitstelle, doch davon gibt es in diesem Gebiet nicht viele. Bei einem verbesserten Kinderbetreuungsangebot wäre auch eine Vermittlung vieler betroffener Mütter leichter«, sagte der Geschäftsstellenleiter.
Positiv entwickelt hat sich nach Auskunft von Thomas Richter der Arbeitsmarkt für die jüngeren Menschen. Viele, die ihre Ausbildung beendet hätten, würden inzwischen übernommen von den Arbeitgebern.
Der wirtschaftliche Aufschwung, der im April/Mai 2006 begonnen habe, habe die Region bereits im Juni erreicht, erklärte Thomas Richter. »Es ist eine Stabilisierung bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu erkennen. Während es 2005 im Altkreis Lübbecke lediglich 34 931 waren, hatten wir zum Stichtag 30. Juni 2006 bereits 35 641.«, sagte der Agentur-Leiter. Lübbecke zähle mit 11 212 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (plus 510) zu den Gewinnern, genau wie Rahden (insgesamt 4516, plus 185). »Verlierer« seien Stemwede (5488, minus 80) und Pr. Oldendorf (2900, minus 25).

Artikel vom 01.03.2007