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Vorbei an malerischen Wasserschlössern

Die Wanderungen des Piumers Dr. Hans Hauck führen durch das Ravensberger Land

Von Frauke Kanbach
Borgholzhauen (WB). Durch die Parklandschaft südlich des Teutoburger Waldes geht es vorbei an den malerischen Wasserschlössern Tatenhausen und Holtfeld, auf halbem Wege das idyllische Stockkämpen mit Waldkapelle und Friedhof liegend, nach Borgholzhausen. »Ravensberger Schlössertour« nennt Stadtführer Dr. Hans Hauck seine Wanderführung.

Für ihn sei diese Aufgabe die ideale Kombination, seine beiden Leidenschaften, das Geschichtsinteresse und das Wandern, miteinander zu verbinden, erklärt der 72-Jährige. »Nirgendwo sonst in der Region stehen so viele historische Objekte so dicht aneinander gereiht am Wegesrand«, beschreibt Hauck die Besonderheit seiner Tour. Es sei eine von wenigen Strecken, auf denen Wanderer es vermeiden könnten, auf asphaltierten Straßen zu laufen. »Außerdem ist das Gelände eben, es gibt keine Steigungen«, fügt der begeisterte Wandersmann hinzu.
Abseits von Verkehrsstraßen geht es von Schloss Tatenhausen zunächst nach Stockkämpen. Die Anlage mit Waldkapelle und Friedhof ist Zeugnis des katholischen Glaubens im überwiegend protestantischen Ravensberger Land. »Alle katholischen Kirchen im Altkreis Halle sind von Stockkämpen aus entstanden«, erklärt Hauck. Da die Grafen im Ravensberger Land stets bei ihrem katholischen Glauben geblieben seien, hätten sich die Holtfelder und Tatenhausener Grafen zusammen getan und 1696 Stockkämpen für sich selbst sowie ihre Gefolgschaft gebaut. Die Seelsorge oblag damals aus Bielefeld kommenden Franziskaner Mönchen.
Hauck erzählt, dass seinerzeit beide Grafen zur gleichen Zeit los gegangen sein sollen, um sich in der Mitte zu treffen. Da die Kapelle einige Meter näher an Tatenhausen läge, sagt man, dass ihr Graf ein wenig später los marschiert sei.
Das ein wenig versteckt liegende Schloss Holtfeld hat eine wechselvollere Geschichte, als das immer in Familienbesitz gebliebene Schloss Tatenhausen. Einst den Grafen von Ravensberg als Burgmannshof dienend, kennt es Hauck als Bauernschule im Dritten Reich, Krankenhaus und Wirtschaft. Heute befindet es sich in Privatbesitz.
Ob die Geschichte um Stockkämpen wahr ist oder nicht, verrät Wanderfreund Hauck nicht. Kein Geheimnis macht der 72-Jährige jedoch um die Länge und Dauer seiner Tour. Die Kernstrecke von Tatenhausen nach Holtfeld beträgt etwa 4,5 Kilometer, mit Einkehr in Borgholzhausen 5,5 Kilometer. Die reine Wanderzeit liegt bei etwa eineinhalb Stunden, einschließlich Erläuterungen und Außenbesichtigungen etwa zweidreiviertel Stunden. Die Wanderung könne natürlich auch in umgekehrter Richtung oder als geführte Radtour durchgeführt werden, wie der Wandersmann abschließend ergänzt.
Wer mit Dr. Hans Hauck auf »Ravensberger Schlössertour« gehen möchte, kann sich unter %  0 52 01 / 95 43 anmelden.

Artikel vom 01.03.2007