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Auf dem Eis fühlen sich die Burchots wohl

Sportliche Familie aus Kirchlengern

Von Moritz Winde (Text und Foto)
Kirchlengern (BZ). Die Burchots sind eine eissportbegeisterte Familie. Während Tochter Pia auf Schlittschuhen Pirouetten dreht, gehen Vater Frank und Sohn René in Eishockeystiefeln auf Torejagd. Nur Mutter Karin traut sich nicht auf den rutschigen Untergrund.

»Nein, das ist nichts für mich«, sagt Karin Burchot. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie kein Interesse am Sport ihrer Liebsten hätte. Bei Wettkämpfen fiebert sie regelmäßig in der Halle mit. Und darüber ist ihr Mann Frank froh: »Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass dir jemand die Daumen drückt.« Selbstverständlich sei die große Unterstützung nicht, findet der 40-Jährige. Auch wenn er betont, dass ihn seine Frau quasi »auf dem Eis« kennen gelernt habe.
Seit seinem sechsten Lebensjahr spielt Frank Burchot Eishockey. »Mein Bruder Andreas hat mich einfach einmal mit zum Training genommen«, erzählt der gebürtige Ruhrgebietler. Begonnen hat seine Karriere beim Herner EV, für den er bis 1989 in der zweiten Bundesliga als Stürmer agierte. Als dann jedoch der Verein Konkurs ging und eine Anfrage der Herforder Eishockey-Gemeinschaft kam, wechselte Frank Burchot nach Ostwestfalen in die Regionalliga. Wenn Frank Burchot nicht gerade auf dem Eis stand, arbeitete er als Installateur. Heute verdient er sein Geld in der Werbebranche. »Ich habe den Sport immer als Hobby angesehen. Mir war es wichtig, ohne Eishockey meinen Lebensunterhalt zu bestreiten«, sagt Burchot, der im Lauf seines Lebens weitere Engagements in Ahaus und Salzgitter hatte.
Vor zehn Jahren kehrte er zurück zum Herforder EC, bei dem er nicht nur die erste Mannschaft verstärkte, sondern auch Trainer im Nachwuchsbereich wurde. »Mein Wissen habe ich schon immer gerne an Kinder weiter gegeben«, sagt er und streichelt seinem Sohn über den Kopf. René tritt nämlich in die Fußstapfen seines Vaters. »Fußball und Tennis machen mir keinen Spaß. Eishockey ist einfach das Größte«, sagt der 13-Jährige. Der Realschüler spielt beim Herforder EV in der Schülermannschaft und will mindestens einmal genau so erfolgreich werden wie sein Papa. Frank Burchot kümmert sich nicht nur um den Nachwuchs, sondern coacht ebenfalls das Verbandsligateam. Am Saisonende soll damit aber Schluss sein. »Ich möchte mehr Zeit für andere Dinge haben«, betont der 40-Jährige. Zum Beispiel seiner Tochter Pia beim Eiskunstlaufen zuschauen. Auch die Achtjährige fühlt sich auf dem Eis wohl. Mutter Karin kann kein Schlittschuhlaufen. Darüber ist sie froh: »Eine muss ja auf alle aufpassen.«
l In der nächsten Folge der Serie stellt die Redaktion Fechterin Lisa de Boer vor.

Artikel vom 02.03.2007