Von Jens Heinze und Hans-Werner Büscher (Foto) Bielefeld (WB). Im Bielefelder Stadtteil Altenhagen ist gestern morgen die 25-jährige Nadine M. erstochen worden.
Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich um ein Familiendrama handelt. Nadine M. und ihr ehemaliger Lebensgefährte sollen seit längerem um das Sorgerecht für den gemeinsamen zweijährigen Sohn gestritten haben. Vor kurzem soll vom Gericht das Sorgerecht der Mutter zugesprochen worden sein. Der Vater des Kindes, ein 34 Jahre alter Lagerarbeiter aus Bielefeld, wurde gestern in Bielefeld-Ummeln festgenommen. Mecklenburger Straße 19 in Bielefeld-Altenhagen an der Grenze zum Kreis Herford: Wie Anwohner berichteten, war Nadine M. mit ihrem Sohn erst Mitte Februar in die Dachgeschosswohnung des schlichten, hellgrauen Sieben-Familien-Hauses eingezogen. »Am Montag lief die Frau hier noch lang. Da war sie noch so glücklich mit ihrem Sohn«, berichtete ein 70-Jähriger vom Block gegenüber. Nachbarin Katherina S. (23) fand das blutüberströmte Opfer des Gewaltverbrechens gestern gegen 7.45 Uhr am Tatort im Flur vor dem Ausgang des Hauses Mecklenburger Straße 19. Die 23-Jährige wollte zur Arbeit, als sie an der Haustür auf die leblos auf dem Boden zusammengebrochene Nadine M. stieß. Die Frau war nach mehreren Messerstichen in den Oberkörper verblutet. Katherina S. nahm sich des zweijährigen Sohnes der Erstochenen an, der im Flur zur Dachgeschosswohnung der Mutter gelaufen war, und alarmierte den Rettungsdienst. Dass das Kind Zeuge der Bluttat geworden ist, hält die Polizei für möglich. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der Mutter feststellen. Der Täter könnte gestern Morgen Nadine M. aufgelauert haben, als sie ihren Sohn zum Kindergarten bringen wollte. Weil der Messerstecher zu diesem Zeitpunkt noch im Haus vermutet wurde, stürmten Elitepolizisten von den Spezialeinheiten die Wohnung des Opfers und durchsuchten das Gebäude. Der ehemalige Lebensgefährte der 25-Jährigen wurde dann um 11.40 Uhr am anderen Ende der Stadt gefasst.
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