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Ein starker Ausdruck
von Leichtigkeit

Kunstverein präsentiert Lieselotte Scherer im Speicher

Lübbecke (sg). »Farbdialoge« heißt eine Ausstellung mit Arbeiten der Bad Oeynhauser Künstlerin Lieselotte Scherer, die jetzt im Speicher im Burgmannshof eröffnet wurde. Noch bis zum 1. April sind ihre Werke dort zu sehen.

»Ich freue mich, dass es dem Kunstverein erneut gelungen ist, eine interessante Ausstellung in Lübbecke zu präsentieren«, begrüßte stellvertretender Bürgermeister Rolf-Wilhelm Tiemeyer die Ausstellungsbesucher bei der Vernissage. Ausstellungen im alten Speicher hätten etwas Besonderes, dennoch nichts Selbstverständliches: »Der erste Blick auf die Aquarelle macht Lust auf mehr. Keine knallige, aufdringliche Kunst, sondern vielmehr ein starker Ausdruck von Leichtigkeit. Gerade die Sparsamkeit der Mittel und die belassenen Freiräume scheinen den Reiz dieser Malerei auszumachen.«
Die Arbeiten lebten vom Andeuten und nicht vom gegenständlichen Abbilden. So werde die Phantasie des Betrachters angeregt, bemerkte Tiemeyer. »Kunst und Kultur bestimmen maßgeblich die Qualität unseres sozialen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenlebens. Sie prägen gleichzeitig das Image und Ansehen der Stadt.« Zum Kulturangebot der Stadt Lübbecke, leiste der Kulturverein einen wichtigen Beitrag, indem er verschiedene Ausstellungen heimischer und überregionaler Künstler organisiere.
Alexander Räber, stellvertretender Vorsitzender des Lübbecker Kunstvereins, gab eine Einführung in die Werke der Künstlerin. »Waren es in früheren Jahren eher gegenständlich, realistische Bilder - Blumen, Landschaften, Porträts - so sind es jetzt mehr und mehr die Farben selbst, die sie untereinander in Dialog treten lassen.«
Lieselotte Scherer drücke etwas mit Farbe aus, in unterschiedlichsten Formen und in verschiedensten Abstufungen und Nuancen, mal zart, wie hingehaucht, mal kräftiger. Mit Phantasie könne man imaginäre Landschaften oder auch Zeichen erkennen, die entfernt an Schrift erinnern, wie die kalligrafischen Tuschbilder von chinesischen und japanischen Künstlern, die immer wieder das Handwerkliche betonten.
Räber ging auch auf den Schwerpunkt Scherers, das Vermitteln der Maltechnik vor allem mit Wasserfarben ein. Sie gibt seit vielen Jahren Kurse im Haus Reineberg und ist mit ihren Ausstellungen sowohl im heimischen Raum als auch in Polen und Frankreich vertreten.
Lieselotte Scherer erklärte, dass sie häufig frei von gegenständlichen Bindungen arbeite. »Ich lasse Farbe und Form für sich sprechen. Eine erste Farbe wird spontan gesetzt, aus einer inneren Bewegung heraus. Eine Form entsteht. Eine erste Aussage, die eine Antwort fordert. Eine weitere Farbe kommt dazu, ein Dialog entsteht.«

Artikel vom 28.02.2007