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Wie bei TKKG: Kinder
sind Tätern auf der Spur

Vhs und Polizei zeigen Tatorte eines Verbrechens

Halle (joe). Wo in TKKG-Folgen Kommissar Glockner mit seinen Kollegen zur Hilfe eilt, nahmen 45 Kinder in der Remise auf Einladung der Volkshochschule (Vhs) Ravensberg in Augenschein: Tatorte eines Verbrechens.

Natürlich handelte es sich nicht um Fuß- und Fingerabdrücke von echten Kriminellen, die die Acht- bis Zwölfjährigen im Rahmen der Vhs-Reihe »Kinderuniversität« unter dem Titel »Dem Verbrechen auf der Spur« von den beiden Referenten Astrid Korsmeier und Ulrich Fasse vorgesetzt bekamen. Die beiden Beamten der Polizei Gütersloh präsentierten zunächst in einem launigen Power-Point-Vortrag, wie ihr Arbeitstag aussieht. »Wisst ihr, was in meinem Koffer ist?«, zeigte Kriminalkommissar Ulrich Fasse auf die Leinwand, auf der verschiedenste Arbeitsutensilien zu sehen waren. Kamera, Handschuhe, kleine Gefäße für die Spurensicherung - die Nachwuchs-Derricks im Saal wussten vieles und waren endgültig Feuer und Flamme, als es endlich in die zwei Räume mit den fingierten Tatorten ging.
»Wegen der hohen Nachfrage müssen wir die Gruppe teilen«, war Organisator Kurt Gramlich schon vor dem Höhepunkt des Tages mit der Auslastung sehr zufrieden. Der Fachsbereichsleiter für Eltern- und Familienbildung der Vhs schaffte es mit seiner leidenschaftlichen Art, die Kinder in den Bann der Kriminalistik zu ziehen. Vor allem Finger- und Fußspuren hinterließen die »Einbrecher«, sodass diese unter Anleitung der zwei Beamten, die sich stilecht ihre weiße Spezialkleidung anzogen, gesichert werden mussten. »Seht ihr die Fußabdrücke hier? Die werden zur weiteren Verwendung in Gips gegossen«, erklärte Kommissar Fasse, während Kollegin Korsmeier im Nebenraum die Kinder bei der Sicherung von Fingerspuren anleitete. Die Kids waren ganz baff, als mit Hilfe von feinstem Ruß die Fingerabdrücke des vermeintlichen Einbrechers sichtbar wurden. »Die kleinen Streifen auf den Fingern nennen wir Papillarlinien. Jeder Mensch hat unterschiedliche davon. Selbst eineiige Zwillinge haben nicht die gleichen Papillarlinien«, sorgte die Regierungsangestellte für Erstaunen.
Obwohl sich die beiden Tatort-Profis alle Mühe gaben, konnten sie nicht jede Frage beantworten. »Was ist denn, wenn die Person Mitglied in einem Messerwerferclub ist und ihr das Messer gestohlen wurde?«, fragte ein kleiner Junge, dem Fasse kurzerhand die Bedeutung von Alibi und Zeugenaussagen näher brachte. Auch wenn das nicht ganz befriedigend für den Dreikäsehoch war: Zur Belohnung gab es am Ende der anderthalbstündigen Veranstaltung für jeden aber noch einen persönlichen Fingerabdruck-Ausweis mit nach Hause. Eine weitere Folge des berühmten Hörspiels »TKKG« hätte mit Sicherheit ähnlichen Absatz gefunden.
Am Montag, 26. März, geht es weiter mit der an naturwissenschaftlichen Themen angelehnten Kinderuniversität der Volkshochschule. Grundsatzfrage diesmal: »Warum regnet es so oft in Halle?«

Artikel vom 28.02.2007