28.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Auf dem Grasmäherpfad

Rahdener können Spuren der Vorfahren in Holland ergründen

Von Michael Nichau
Rahden (WB). »Die Rahdener müssen mitmachen«, warb Museumshof-Leiterin Magdalene Kottenbrink. Sie gab den Mitgliedern des Rahdener Kulturausschusses einen Überblick über die geplanten Aktivitäten.

Darunter ist auch ein »Hollandgang«. Am 24. Juni soll eine Delegation aus der Auestadt in die Niederlande fahren und dort an einer Veranstaltung teilnehmen, mit der die deutschen »Hollandgänger«, Wanderarbeiter im 18. und 19. Jahrhundert, geehrt werden sollen.
»Ich versuche, möglichst viele Menschen aus Rahden für diese Aktion zu begeistern«, berichtete Kottenbrink. Sie habe zunächst vorgehabt, den Marsch der »Grasmäher« auf dem »Hannekemaaierspad« (Grasmäherpfad) als eher private Veranstaltung anzubieten. Mittlerweile hätten die Niederländer allerdings schon ein Veranstaltungsprogramm aufgestellt, an dem sich die Rahdener beteiligen sollten.
Es wird einen Aktionstag mit einem Empfang der Rahdener Gäste in der holländischen Stadt Bourtange geben. Außerdem ist eine Wanderung auf dem Pfad, der von Neurhede nach Bakkeveen führt, vorgesehen. Die mit Sensen ausgestatteten »Rahdener Grasmäher« sollen dabei auf den Spuren der Vorfahren wandeln. »Natürlich müssen nur etwa vier Kilometer der Strecke tatsächlich gewandert werden«, erläuterte Magdalene Kottenbrink. Auf dem Programm stehe unter anderem eine Filmvorführung über die Festung Bourtange, ein Besuch der Synagoge und eine Führung durch die Ortschaft.
Auch steht eine Fahrt zur Herberge »de Staakenborg«, wo die deutschen Grasmäher die erste Nacht in Holland verbracht hatten auf dem Plan. Unter der Speisen-auswahl befindet sich auch eine traditionelle »Hannekemaaiers-Mahlzeit«.
Das Thema habe das Museumshof-Team für eine geplante Ausstellung aufgegriffen, die ab 1. Mai zu sehen sein soll. Darin geht es um die deutschen Grasmäher als Wanderarbeiter in Holland und um Auswanderer, die Rahden in Richtung Amerika verlassen haben. »Das ist alles unheimlich spannend«, verriet die Museumshof-Chefin, die die Werbetrommel für die Fahrt in die Niederlande im Juni rühren will.
Angesprochen wurden auch schon die Heimatvereine. »Ich hoffe, dass wir viele Leute finden, die sich hier beteiligen werden und auf den Spuren der Menschen aus Rahdens Vergangenheit wandern wollen«, sagt Kottenbrink.

Artikel vom 28.02.2007