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Bürger zeigen Kreativität hoch sieben

Pläne für die ersten drei Stadtteil-Beiträge auf dem Landesgartenschau-Gelände vorgestellt


Rietberg (mobl). »Unser Stadtmotto ÝSiebenmal sympathischÜ wird sich auch auf der Gartenschau widerspiegeln. Unsere Stadtteile zeigen, dass sie lebendig sind und tolle Ideen haben«, ist sich Bürgermeister André Kuper sicher. In den vergangenen Monaten sind in den Rietberger Ortsteilen beeindruckende Konzepte für die Stadtteilbeiträge auf der LGS entstanden. In einer großen Blume mit sieben Blütenblättern präsentieren die Ortsteile ihre Themengärten. Als erste ließen sich die Varenseller, die Bokeler und die Mastholter »in die Karten schauen« und verrieten der Öffentlichkeit mehr über ihre konkreten Planungen, die die Bürger gemeinsam mit Landschaftsarchitektin Martina Peitzmeier und LGS-Geschäftsführer Heinrich Sperling in Projektgruppen erarbeiten.
Der Bokeler Beitrag widmet sich dem Thema Wasser - ein rund um den 2000 Einwohner starken Ortsteil allgegenwärtiges Element. Bokel wird nicht nur von Ems und Hauptkanal eingerahmt, sondern hat auch seine eigene Trinkwasserversorgung. Alles Gründe, um die Wasserthematik im Bokeler Beitrag sprudeln zu lassen. Neben einem Holzmodell der Flammenmühle mitsamt klapperndem Mühlrad dominieren drei Wasserrinnen das Blütenblatt. Auf den drei Wasserrinnen werden Bootsrennen stattfinden, die Holzboote mit Schaufelradantrieb müssen von den Besuchern selbst zusammengebaut werden. Schon jetzt ist eine Helfergruppe um Konrad Oesselke und Bernd Junker dabei, die Bausätze herzustellen und »einzutüten« - schließlich werden 2008 sicherlich tausende Bausätze benötigt werden.
Unter dem vielschichtigen Motto »Natur erhalten, Umwelt bewahren, Schöpfung gestalten« steht der Beitrag aus Varensell. Wie im Ortskern werden auch in der Varenseller »Blüte« das Kloster und die Pfarrkirche den zentralen Platz einnehmen. Von dort aus führen Wege zu verschiedenen Stationen, in denen es um regenerative Energien wie Biogas oder Sonnenenergie gehen wird. In einem Labyrinth werden zusätzlich spirituelle Inhalte vermittelt. »Wir arbeiten nicht nur ganz toll mit der Varenseller Bevölkerung, sondern speziell auch mit den Nonnen aus dem Benediktinerinnen-Kloster zusammen«, berichtet Ortsvorsteherin Anneliese Schulte-Döinghaus. Allerdings haben die Varenseller noch ein logistisches Problem zu lösen: »Wir müssen das Modell unseres Klosters irgendwo bearbeiten, deshalb sind wir auf der Suche nach einer Halle oder Scheune, in der wir auch die fast 6,5 Meter hohen Kirchtürme aufrichten können«, schildert Otto Hartmann. Wer einen solchen »Unterschlupf« zur Verfügung stellen kann, möge sich bei Ortsvorsteherin Anneliese Schulte-Döinghaus melden.
Großes haben auch die Mastholter vor. Auf knapp 700 Quadratmetern zeigen sie das Thema »Dorfkern und Landwirtschaft früher«. Auf einem großen Acker sollen Getreide und Kartoffeln angebaut und später »wie zu Großmutters Zeiten« mit historischen Gerätschaften geerntet werden. Modelle des Heimathauses und der Jakobus-Kirche, die 2008 passenderweise ihr 350-jähriges Jubiläum feiert, werden ebenso aufbegaut wie eine Nachbildung des Schützenplatzes, wo Besucher dann sogar auf einen Vogel schießen können. In der kommenden Woche stellen dann Druffel, Westerwiehe, Neuenkirchen und Rietberg ihre Planungen vor.

Artikel vom 27.02.2007