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Jugendliche lernen die
Kunst der Inszenierung

Neue Rollen annehmen: Workshop mit Erik Schmidt

Herford (man). Erik Schmidt sei einer, der sehr gut wisse, sich in Szene zu setzen. Dieses Urteil fällt der Kunstkritiker Sebastian Frenzel. Um Selbstinszenierungen ging es auch in dem Workshop, den Schmidt jetzt im MARTa anbot.

Auf zwölf jugendliche Teilnehmer war der Workshop begrenzt, in dem sich die jungen Menschen für ein Foto-Shooting in »Business-Menschen« verwandelten.
Dieses Spiel mit den Rollen und Selbstentwürfen ist für den aus Herford stammenden Maler Erik Schmidt künstlerisches Programm. Hiervon legt die MARTa-Ausstelllung »Hounting Ground« Zeugnis ab, in der er sich mit der ritalisierten Form des Jagdwesens in Umfeld des Landadels beschäftigt. Schmidt lässt sich auf die Formen ein - ironisch und von der Kritikerschaft gefeiert, wie die Beiträge in überregionalen Zeitschriften zeigen.
Neun Mädchen und drei Jungen im Alter von 13 bis 17 Jahren beteiligten sich an dem von Schmidt geleiteten Workshop. Vom Alter sei das die richtige Zielgruppe, sagt der Künstler: »Denn Jugendliche stylen sich ja sowieso.«
Allerdings offenbarten sie zu Beginn des mehrstündigen Workshops gewisse Hemmungen, ihr klassisches Outfit aufzugeben. Ein möglicher Grund: Für Jugendliche bedeutet der Stil etwas Authentisches, Ganzheitliches und keine Rolle. Es sei daher darum gegangen, aus den Teilnehmern etwas herauszukitzeln, sagt Schmidt, der mit dem Verlauf zufrieden ist: »Es hat allen Spaß gemacht.«

Artikel vom 27.02.2007