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Pianistin hinterlässt
verzaubertes Publikum

Klavierkonzert mit Nini Funke im Hause Lundgreen

Von Hanne Biermann
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Wenn Barbara Lundgreen zu einem Konzert in ihr Haus am Buschweg 26 einlädt, dann erwartet ihre Besucher ein Programm von höchstem musikalischen Niveau. Dies wurde am vergangenen Sonntag von der Pianistin Nini Funke wieder einmal eindrucksvoll bestätigt, die die knapp 70 Zuhörer mit ihrem Programm »Zauber der Romantik« begeisterte.

Los ging es mit der Sonate in A-Dur, op. 120 D 664, von Franz Schubert, die der Komponist einst für die 18-jährige Josephine von Koller schrieb. Dadurch erklärt sich auch die leichte, beschwingte Art des Musikstückes. Im Anschluss folgten zwei Balladen von Johannes Brahms und »Die Kapelle des Wilhelm Tell« aus »Années de Pèlerinage de la Suisse« von Franz Liszt, das von einer ungeheuren Kraft und ausdrucksstarken Läufen geprägt ist. Ebenso kraftvoll und intensiv ging es mit Auszügen aus den lyrischen Stücken von Edvard Grieg weiter. Dem heiter-euphorischen »Hochzeitstag auf Troldhagen« folgte das sanftere Stück »An den Frühling« sowie das energische und ausdrucksstarke »Zug der Zwerge«.
Als letztes stand noch einmal ein Stück aus »Années de Pèlerinage de la Suisse« von Franz Liszt auf dem Programm: »Vallée dÕObermann«, dass teilweise mit einer geradezu erdrückenden Tonfülle begeisterte.
Die gebürtige Karlsruherin Nini Funke zeigte an diesem Abend in der Interpretation der romantischen Komponisten eine beeindruckende Brillanz und Ausdrucksstärke. Bereits seit ihrem achten Lebensjahr spielt die Künstlerin Klavier, nach dem Abitur studierte sie an der Musikhochschule in Wien Konzertfach Klavier und Musikpädagogik. Neben mehreren Preisen bei »Jugend musiziert« erreichte Nini Funke außerdem bereits das Finale beim »Concorso pianistico internazionale« im italienischen Senigallia. Außerdem erhielt sie während ihres Studiums, das sie mit Auszeichnung abschloss, ein Stipendium für außerordentliche Studienleistungen vom österreichischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung.
Ihr technisches Können und ihr großes Einfühlungsvermögen für die Musik begeisterten die Zuhörer auf ganzer Linie. Daher ließ es sich die Künstlerin nicht nehmen und spielte als Zugaben das zweite Fantasiestück von Johannes Brahms und das kurze, aber äußerst heitere Stück »Der Kobold« von Edvard Grieg. Mit ihrem Programm hat es Nini Funke, die bereits mehrere CDs aufgenommen hat, geschafft, den »Zauber der Romantik« auch an ihre Zuhörer weiterzugeben, die den Abend wie immer mit einem gemütlichen Beisammensein im Hause Lundgreen ausklingen ließen.

Artikel vom 27.02.2007