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Meinungsbild auf breiter Basis

Evangelische Kirche startet Umfrage zur Zukunft in Sürenheide


Verl (WB). In Zeiten knapper Kassen haben Pessimisten und Besserwisser Hochkonjunktur. Doch statt zu lamentieren oder dem sinkenden Kirchensteuerschiff tatenlos zuzusehen, möchte das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Verl das gottesdienstliche Leben in Sürenheide neu beleben. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Gemeindeversammlung vom 11. Februar (wir berichteten) hat das Gremium deshalb beschlossen, eine Umfrage unter den evangelischen Gemeindegliedern im Ortsteil Sürenheide zu starten.
»Ziel der Umfrage ist es, die Bedürfnisse der Menschen vor Ort in Erfahrung zu bringen«, erläutert Pastor Bernd Tiggemann. Deshalb sollen alle Gemeindeglieder beteiligt werden, damit ein Meinungsbild auf möglichst breiter Basis erstellt werden kann. »Niemand soll übergangen werden, weil wir angesichts der schwierigen Situation ein passgenaues Angebot machen möchten.«
Fakt ist bekanntlich, dass sich die Evangelische Kirchengemeinde Verl mittel- bis langfristig nur eine Kirche leisten kann, in der Gottesdienste gefeiert werden, die hauptamtlich (Küsterin, Kirchenmusikerin) begleitet werden. Dennoch liegt es den Verantwortlichen fern, die Auferstehungskirche in Sürenheide einfach zu schließen, obwohl es nur wenige Menschen gibt, die die dortigen Gottesdienste regelmäßig besuchen.
An dieser Stelle setzt die Idee der Umfrage an, denn ein gewichtiger Grund, der häufig im Zusammenhang mit der geringen Zahl der Kirchgänger genannt wird, ist der Gottesdienstbeginn um 8.30 Uhr. »Wenn wir schon veränderte Gottesdienstzeiten anbieten, dann sollen sie auch zu den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen im Ortsteil Sürenheide passen«, argumentiert Bernd Tiggemann auch mit Blick auf die einzelnen Punkte des Fragebogens: Da wird nach Gottesdienstzeiten ebenso gefragt wie nach dem geeignetsten Wochentag, dem idealen Zeitpunkt für den Kindergottesdienst und der Bereitschaft, sich aktiv in die Arbeit einzubringen.
Denn das ist auch klar: Mehr als zwei Gottesdienste können mittelfristig nicht bezahlt werden. Wer also viermal im Monat Gottesdienst feiern möchte, muss selbst mit Hand anlegen, etwa beim Schmuck oder bei der Reinigung der Kirche.
Die Fragebögen gehen in den nächsten Tagen allen evangelischen Gemeindegliedern im Ortsteil Sürenheide zusammen mit der neuen Ausgabe des Gemeindebriefes »Die Quelle« zu. Wer versehentlich keinen Fragebogen erhält, kann sich in der Kirche oder bei Pastor Bernd Tiggemann (Königsberger Straße 37) ein Exemplar abholen oder sich im Internet die entsprechende Datei herunterladen (www.ev-kirche-verl.de). Rückmeldungen sind bis zum 18. März möglich.

Artikel vom 27.02.2007