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Neues »Fohlen« für Spitzen-Reiter?

Fußball-Bezirksliga: Neuzugang beim FC Preußen Espelkamp diese Woche möglich

Von Ingo Notz
Espelkamp/Gehlenbeck (WB). Erster und Letzter. Donnerstag standen sie noch auf dem selben Platz, doch schon Sonntag trennten den FC Preußen Espelkamp und den TuS Gehlenbeck in der Fußball-Bezirksliga schon wieder Welten.

Die Preußen hielten Platz eins, obwohl sie mit einem dicken Geschenk beim 1:1 gegen Mennighüffen zwei Punkte liegen ließen. A propos Gastgeschenke: Zwei Gäste waren Sonntag auch im Espelkamper Stadion, von denen die Preußen gerne Geschenke hätten. In Form von Unterschriften unter Wechselanträge für die neue Saison. Ob diese Geschenke aber wirklich in den nächsten Wochen im preußischen Osternest liegen werden, ist weiter offen. Gast eins: Torben Kreienbrock. Für den läuft es derzeit bei Union Minden deutlich besser als in der Hinrunde, in den Vorbereitungsspielen avancierte der treffsichere Rahdener zum Mister Doppelpack. »Aber die Saison ist noch lang, mal sehen«, wollte der Stürmer noch keine genaue Prognose abgeben, wie es weiter geht. Der Kontakt mit den Preußen bleibt aber und es ist ein offenes Geheimnis, dass Kreienbrock einer der beiden Wunschkandidaten für die neue Saison ist. Erst recht im Aufstiegsfall.
Der zweite Gast: Tim Rewald. Der Preußisch Ströher spielt seit drei Jahren für die SG Diepholz in der Bezirksliga, zurzeit mit Marcel Katt, einem weiteren Ströher. Vorher war er Jahre lang eine Stütze der Preußen-Jugendteams und ist schon seit langem der Wunschkandidat von Uwe Korejtek für seine eigene Nachfolge als Spieler. Und hier sieht es deutlich besser aus, eine Zusage könnte schon in den nächsten Tagen erfolgen. »Ich habe ein gutes Gefühl«, meinte Korejtek, der sich diese Woche erneut mit Rewald zusammensetzen will. Auch der Ströher ist nicht abgeneigt: »Es juckt schon, wieder für Preußen zu spielen, auch wenn Diepholz mir ans Herz gewachsen ist. Aber Torben und ich sind uns einig, dass die Landesliga mit Preußen schon ein richtig dickes Ding wäre!Ü«
Auch anderweitig besteht Redebedarf bei den Espelkampern, denn am Sonntag wurde einmal mehr deutlich, dass die Preußen ein echtes Bank-Problem haben. Im Zweifel hat der Primus nämlich keine einzige Offensivkraft in der Hinterhand, die ein Spiel noch drehen könnte. Alexander Müller mühte sich zwar - mehr aber auch nicht. Und ansonsten waren nur noch Jörn Gläscher und Christian Wüppenhorst auf der Bank - auch keine echten Offensivtrümpfe. Derweil zieht die A-Jugend in der Bezirksliga einsam ihre Kreise an der Spitze - doch eine Einigung, dass die Rossel-Brüder, Christian Gieselmann oder Jan-Guido Dyck, also das überwiegend offensive Quartett, das ab Sommer eh für die Erste spielen soll, schon jetzt mal helfen könnte, gibt es noch nicht. Dass Handlungsbedarf besteht, war Sonntag offensichtlich.
»Wir stehen dazu, dass es nicht mein Spiel war«, meinte Uwe Korejtek vielsagend mit Blick auf seinen dicken Patzer, der zum Ausgleich geführt hat. »Ich kann aber nicht anders spielen, dann bin ich nicht mehr ich selbst.« Meistens geht es gut, diesmal nicht - auch, weil der Ball auf dem schlechten Boden oft versprang. »Du stehst da, als ob Du Gummistiefel an hast. Unsere Spielqualität leidet unter den Platzverhältnissen, normal haben wir da gegenüber anderen Teams deutliche Vorteile. Man sieht unseren Leuten aber an, dass das bei dem Boden keinen Spaß macht.« Aber auch ein Spitzenreiter kann nicht alles gewinnen: »Ich bin nicht enttäuscht. In der Kabine war zwar Totenstill., weil die Jungs enttäuscht waren, dass sie in der zweiten Halbzeit mal nicht ein Spiel gedreht haben - aber wir wollen nicht vermessen sein. . .«
Acht Punkte Rückstand in 14 noch ausstehenden Spielen sieht auf den ersten Blick vielleicht noch machbar aus - aber wenn man in den bisherigen 18 Spielen nur auf ganze elf Zähler kam, schwindet ein wenig der Glauben daran, dass man ausgerechnet jetzt eine große Siegeserie starten kann. Und nur die hilft dem Schlusslicht TuS Gehlenbeck, das ist klar - die Konkurrenz schläft schließlich auch nicht. Außer Gorspen/Vahlsen vielleicht, derzeit punktgleich mit Gehlenbeck Vorletzter. Hiddenhausen aber hat schon als Drittletzter fünf Punkte Vorsprung Eidinghausen/Werste auf dem potenziellen Abstiegsplatz 14 sieben Zähler vor Gehlenbeck und der TV Herford acht. Allerdings war der TuS mit dem 0:6 Sonntag noch gut bedient - langsam wird es Zeit. . .

Artikel vom 27.02.2007