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Die neue Kultur des Lernens erleben

»Stätte der Begegnung« fährt nach Finnland und nach Südtirol

Vlotho (VZ). Die »Stätte der Begegnung« in Vlotho bietet im Mai zwei Studienfahrten ins europäische Ausland an, um Interessierten zu ermöglichen, sich vor Ort über erfolgreiche Bildungssysteme und deren Grundlagen zu informieren.

Die Reisen führen nach Jyväskylä in Finnland (1. bis 5. Mai) und nach Bozen in Südtirol (15. bis 20. Mai).
»Der Blick über den Tellerrand soll Lehrer, Erzieher, Eltern, Schüler und Fachpersonal darin bestärken, den bei uns noch offenen Suchprozess nach der guten Schule aktiv mitzugestalten«, heißt es in der Ankündigung der Stätte.
Das finnische Schulsystem erzielte in den bisherigen PISA-Vergleichsstudien eindeutige Spitzenwerte und schafft es sozialen Ausgleich durch Bildung zu realisieren. Die finnische neunjährige Gemeinschaftsschule versteht sich als eine Schule für alle Kinder und will keinen ausgrenzen. Die äußere Struktur des Schulsystems ist ein Aspekt der Studienfahrt, aber es gilt auch, Elemente einer andersartigen Schulkultur zur erkunden. So wird das Wohlbefinden der Kinder als eine Grundvoraussetzung für die Lernmotivation betrachtet. Die Studienreise ermöglicht Einblicke in das wohlfahrtsstaatlich konzipierte finnische System der Bildungsgrundversorgung vom Kindergarten bis zum Abitur.
Seit etwa zehn Jahren versteht sich das Südtiroler Bildungssystem als lernende Organisation. In einem Sprachminderheitengebiet wie Südtirol steht die Frage nach dem Sprachgebrauch und nach den Sprachkenntnissen immer wieder auf der politischen Tagesordnung. Durch eine systematische Fort- und Weiterbildung ist eine neue Lernkultur in den Schulen entwickelt worden. Besonders eindrucksvoll lässt sich im Bereich der Leseförderung zeigen, mit welchen Maßnahmen die Südtiroler Schule es geschafft hat, vom Mittelmaß (Lesestudie 1993) zu einem Spitzenplatz (PISA 2003) vorzustoßen. Der vorschulische Bereich wird ausdrücklich als integraler Bestandteil des Bildungssystems gesehen.
Ausführliche Programme und Informationen können bei der Stätte der Begegnung e.V. angefordert werden (% 0 57 33 /  9 12 90 oder per e-Mail: info@staette.de).

Artikel vom 27.02.2007