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Hochschultage sollen sich etablieren

Pilotprojekt der Firma Kannegiesser will Kontakte zu Studenten und Professoren knüpfen

Kreis Herford (bu). Betriebs-Praxis hautnah erlebten in den vergangenen Tagen die Teilnehmer der ersten Kannegiesser-Hochschultage am Firmenhauptsitz in Vlotho. Zu dem Pilotprojekt hatte die Herbert Kannegiesser GmbH, Weltmarktführer im Bereich Großwäschereitechnik, zwölf Absolventen beziehungsweise angehende Absolventen von Fachhochschulen und Technischen Universitäten aus ganz Ostwestfalen-Lippe eingeladen.

»Wir wollen gezielt junge Ingenieure ansprechen, die ihren Einstieg ins Berufsleben planen, denn guter Nachwuchs ist sehr gesucht«, erläuterte Geschäftsführer Dirk Littmann das Projekt. Gerade Ingenieure aus den Bereichen Technischer Vertrieb, Automatisierungstechnik/Informatik sowie Maschinenbau würden künftig bei Kannegiesser gebraucht.
Langfristig ist es nach seinen und Dieter Kirsteins (Kannegiesser-Personalleitung) Angaben Ziel des Projekts, den Kontakt zu den Hochschulen auszubauen und ein entsprechendes Netzwerk zu schaffen. Deshalb ist auch geplant, die Hochschultage als jährliche Veranstaltung bei Kannegiesser in Vlotho zu etablieren. Littmann: »Wir wollen die Professoren dazu ermuntern, ihre Studenten zu uns zu schicken.«
»Im Mittelpunkt dieser neuen Veranstaltungsreihe stehen interessante Gespräche und kreative Praxisarbeiten«, erläuterte Dr. Bernd Helbich, Leiter der Personalentwicklung (Mach2) im Gespräch mit dieser Zeitung. Mach1 (Weiterbildung) & Mach2 (Personalleitung) begleiten die Kannegiesser Hochschultage pädagogisch.
Das Konzept dieser beiden Tage sieht wie folgt aus: Zunächst sollen Teilnehmer das Unternehmen kennenlernen und Fragen zu Zukunftsperspektiven des Betriebes stellen. Dabei werden sie von Fachberatern aus dem Haus begleitet, die den jungen Ingenieuren und Studenten während der zwei Tage als Ansprechpartner dienen.
In kleinen Teams bearbeiten die Teilnehmer im zweiten Teil der Veranstaltung im Maschinenpark des Vlothoer Stammwerkes eine praktische Fallstudie aus dem Unternehmensalltag und präsentieren anschließend ihre Ergebnisse. Die Aufgabe in diesem Fall lautete für die Teilnehmer, im Bereich Froteewäschebearbeitung eine Maschinengruppe zu optimieren. Dabei sollte ein Systembaukasten entwickelt werden, der den Transport eines Stapels Wäsche von Standort A nach Standort B mit automatischer Stapelführung ermöglicht. »Wichtig dabei ist, dass die Teams ÝMaschinenbauÜ, ÝAutomatisierungstechnik/InformatikÜ und ÝTechnischer VertriebÜ miteinander harmonieren«, beschrieb Dr. Helbich die Realitätsnähe dieser Fallstudie.
Während des Entwicklungsprozesses und der Präsentation am Freitag, bei der die Teilnehmer das fiktive Endprodukt den »HST 2007« vorstellten, wurden die Arbeitsabläufe und die Ergebnisse gemeinsam mit den Fachbetreuern reflektiert. »Wir hoffen, dass die Teilnehmer im Laufe der Veranstaltung erkannt haben, welche Vielseitigkeit das Unternehmen bietet und welche Kreativität verlangt wird«. Darüber hinaus könnten die Fachbetreuer erkennen, wer von den Teilnehmern eventuell ins Unternehmen passt, so Littmann abschließend.

Artikel vom 27.02.2007