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Rauschende
Gala bewegt
Delbrücker

»Ehrenamtler des Jahres« gekürt

Delbrück (al). Gleich zwei Premieren standen im Blick bei der zweiten Delbrücker Sport-Gala. Mit Johannes Merschmann wurde erstmals ein ehrenamtlich Aktiver geehrt.

War die Auszeichnung des Reitsportenthusiasten Johannes Merschmann logische Folge seines jahrzehntelangen Wirkens, war die Wahl der »Sportler des Jahres« eine faustdicke, aber verdiente Überraschung. Mit Robert Schulte, Andreas Köllner und Daniel Lobbenmeier wurden drei Teilnehmer der Special Olympics für Mitmenschen mit geistiger Behinderung ausgezeichnet. Sie brachten gleich sieben Medaillen von den Wettkämpfen, die mit Deutschen Meisterschaften vergleichbar sind, aus Berlin mit ins Delbrücker Land.
Sportlerin des Jahres wurde Monika Beringmeier, die auf ihr erfolgreichstes Jahr als Fahrerin bei den Zweispännern zurück blickt. Mannschaft des Jahres sind die Ü32-Fußballer des SuS Westenholz.
In seiner Begrüßung stellte der Vorsitzende des Stadtsportverbandes Delbrück, Bernhard Hoppe-Biermeyer fest, dass 2006 für Delbrück ein besonderes Sportjahr war: »Die erste Sport-Gala, die erste Auflage des City-Laufes Run«n«Roll, die Beschilderung der Laufrouten und die erfolgreiche Fortsetzung des Radrennens sind deutliche Zeichen.« Der Trend zur Sportstadt lasse sich aber auch an konkreten Zahlen festmachen: Mit 848 Sportabzeichen haben sich 2006 so viele Delbrücker wie nie erfolgreich bewegt. Außerdem ist die Mitgliederzahl der Sportvereine im Delbrücker Land auf fast 12 000 gestiegen.
Auf ein besonders erfolgreiches Reitsportjahr 2006 kann Monika Beringmeier zurückblicken. Die für den Reit- und Fahrverein Graf Sporck Delbrück startende Sportlerin verbuchte mit ihrem Pferdegespann zahlreiche herausragende Erfolge bei den Zweispännern. Sie errang die Süd-Ost-Westfalenmeisterschaft, sicherte sich den Westfalen-Cup und den Max-Pape-Gedächnistpokal. Nach 2005 wurde sie auch 2006 erfolgreichste Fahrerin des Kreises und sicherte sich den Kreismeistertitel 2006.
Zur deutschen Leistungsspitze zählen Daniel Lobbenmeier und Robert Schulte bei den Schwimmern und Andreas Köllner bei den Leichtathleten. Die für die Abteilung Behindertensport der Tura Elsen startenden Sportler traten bei den Special Olympics in Berlin an und trugen sich gleich mehrfach in die Siegerlisten ein. Der Sudhagener Daniel Lobbenmeier ließ über 50 und 100-Meter Brust die Konkurrenz hinter sich. Der Delbrücker Robert Schulte glänzte über 50-Meter Freistil mit dem zweiten Platz. Über 100-Meter-Freistil belegte er Platz fünf. Gleich drei Medaillen sammelte Andreas Köllner. Der Sudhagener sicherte sich Platz vier beim Kugelstoßen, Platz fünf im 100-Meter-Sprint und bei der 100-Meter-Lauf-Staffel Platz sechs. Diese herausragenden Leistungen auf nationaler Ebene wurden unter dem Beifall der Gäste völlig zurecht mit der Wahl zum Sportler des Jahres belohnt. Mannschaft des Jahres wurden die Ü32-Fußballer des SuS Westenholz. Das aus 22 Kickern bestehende Team siegte 2006 beim Stadtpokal, beim Kreispokal und beim OWL-Cup, jeweils in der Halle.
Erstmals wurde der »Ehrenamtliche des Jahres« geehrt. Mit Johannes Merschmann wurde der Gründungsvater der Reitabteilung des SC Ostenland ausgezeichnet. »Zahlreiche Aktivitäten der Reitabteilung tragen seine Handschrift«, betonte Bernhard Hoppe-Biermeyer und verwies auf den Bau der Reithalle und der Abreithalle, das Ostenländer Reit- und Springturnier, die Herbstjagd oder den Weihnachtsmarkt. »Ohne Ihr grenzenloses Engagement wäre das alles nicht möglich gewesen und Sie hätten nicht einen so gut funktionierenden Verein an Ihren Nachfolger als erstem Vorsitzenden übergeben können«, lobte der Stadtsportverbandsvorsitzende.
Sportliche Höhepunkte präsentierten vier junge Damen mit viel Akrobatik und Körperbeherrschung. Auf dem 20 Zentimeter breiten Schwebebalken zeigten Nathalie, Michelle und Milena ihr Können. Sie waren kurzfristig für die verletzte Laura Krajewsik eingesprungen. Turnen ist das Metier von Felice Aguilar. Die 16-jährige Tochter von Ex-Weltmeister Andreas Aguilar überzeugte mit viel Körpergefühl. Für Comedy mit Lokalkolorit sorgte Henning Schmidtke mit seiner Musikpolizei.

Artikel vom 26.02.2007