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Es geht weiter aufwärts

Anhänger und Aufbauten der Firma Fahrenhorst

Von Michael Nichau
Stemwede (WB). Ein kleines Schild am Heck des Fahrzeuges weist den Hersteller aus: Fahrenhorst in Destel. Das mittelständische Unternehmen stellt seit Jahren Anhänger und Lastwagen-Aufbauten her.

Teilweise sind es Spezialfahrzeuge für Gewerbebetriebe und Kommunen, die die kleine Firma in Stemwede verlassen. Zehn Mitarbeiter bauen 150 Anhänger und 50 Lkw-Aufbauten pro Jahr.
»Unser Ziel im Jahr 2007 ist, die Produktionszahlen weiter zu steigern«, erklärt Dagmar Nolte. Sie ist seit eineinhalb Jahren Geschäftsführerin des Betriebes. »Ungeachtet der Mehrwertsteuer-Erhöhung haben wir den Wunsch, dass sich der Aufwärtstrend und der frische Wind in der Firma fortsetzt.«
Welche Fahrzeuge Fah-renhorst herstellt, wird an der Fotowand im Verkaufsraum deutlich. Da steht der »normale« Holz-Anhänger fürs Auto neben einem hochkomplizierten Verkaufswagen. Transportable Bühnen für Stadtfeste gehören ebenso zum Sortiment, wie die fahrbare Tribüne für Fotografen oder der professionelle Anhänger für Viehtransporte.
Schnell wird klar: In diesem Betrieb werden individuelle Lösungen für die Kunden gesucht. Natürlich gibt es den Anhänger oder den Lastwagen-Aufbau »von der Stange«. Spezialitäten sind aber Lösungen für Baufirmen, Städte und Gemeinden, die hochwertige und dauerhafte »Arbeitsmittel« benötigen. »Wir verarbeiten auch für die Anhänger hochwertige Aluminium-Profile aus dem Lkw-Bereich. Auch kommt schon häufig Edelstahl und Stahlblech - gerade bei Baugerätetransportern - zum Einsatz«, erläutert Dagmar Nolte beim Rundgang durch die Werkhalle.
Der Renner im Verkauf seien zurzeit die Baugerätetransporter. Aber auch die Autotransporter mit der absenkbaren Plattform sind eine Spezialität des Desteler Unternehmens. Es gibt kaum ein Abschleppunternehmen, dass heute noch ohne die Fahrzeuge mit der hydraulischen Transportplattform auskommt.
Gerade hat die Firma ihren ersten Feuerwehr-Lkw-Spezialaufbau angefertigt. »Wir konnten unser Sortiment erweitern«, betont Dagmar Nolte. Schon viele Jahre habe sich Fahrenhorst durch den Lkw-Aufbau mit den 28 Millimeter starken Doppelwand-Profilen deutschlandweit einen Namen gemacht. »Wir bekommen die nackten Lastwagen von den Autohäusern geliefert. Bei uns erhalten sie dann den gewünschten Aufbau als Alu-Koffer, Kipper oder Pritschenwagen. Auf Wunsch auch gleich mit Lackierung und Werbung.«
Im Norden seien die Preise günstiger. »Deshalb haben wir auch viele Kunden aus Süddeutschland, die dann ihre Fahrzeuge hier abholen«, erzählt sie. »Inzwischen sind wir aber auch international tätig, verkaufen nach Italien und Belgien, beziehen unsere Hebebühnen-Technik aus Dänemark.«
Bis zu 800 000 Euro Jahresumsatz schätzt Nolte für dieses Jahr. »Wir mussten einen weiteren Arbeiter einstellen, um die Aufträge bewältigen zu können«, sagt sie. Immerhin: Hier kommt alles aus einer Hand. Fahrgestelle werden in Stemwede geschweißt und anschließend vollverzinkt. »Praktisch unkaputtbar«, meint Nolte zu den Anhängern aus eigenenr Produktion.
Dagmar Noltes Großvater begann vor mehr als 50 Jahren mit dem Landmaschinenhandel. Ihr Onkel, Wolfgang Niermann begründete vor knapp 40 Jahren den Fahrzeugbau. »Er hat mit viel Kreativität die Anhänger und den Lkw-Aufbau entwickelt«, würdigt sie die Verdienste des vor drei Jahren verstorbenen Firmenchefs.
Erfahrungen mit Sonderanfertigungen habe vor allem Gerhard Möller, der kürzlich sein 40-jähriges Firmenjubiläum feierte. Er habe schon als Schweißer bei ihrem Großvater angefangen. Für Konstruktionsfragen sei Günter Vahrenhorst zuständig. Verkauf, Werbung und Buchhaltung liege in ihren Händen, erklärt Dagmar Nolte.

Artikel vom 31.03.2007