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Mehr als nur ein Königsabend

Auch Heide-Hauptmann Josef Antpöhler galt Dank der Schützenbrüder

Von Franz-Josef Herber
(Text und Fotos)
Paderborn (WV). Sicher stand »Seine Majestät« Bernhard Staude am Freitagabend im Mittelpunkt seines Königs-abends. Doch dann musste er sich die Aufmerksamkeit der rund 500 Besucher im Schützenhof noch mit einem anderen teilen.

Spätestens als Oberst Dr. Andreas Jolmes das jahrzehntelange Engagement von Heide-Hauptmann Josef Antpöhler für den Paderborner Bürger-Schützenverein würdigte und Antpöhler, der bei den Kompaniewahlen am kommenden Sonntag nicht mehr kandidiert, sich selbst in bewegenden Worten aus dem aktiven Dienst von Kompanie und Bataillon verabschiedete, war aus dem Königsabend auch ein Hauptmannsabend geworden. Mit gleich zweimal stehenden Ovationen dankten Schützenbrüder und Gäste Antpöhler, der 32 Jahre Vorstandsmitglied und zwölf Jahre Hauptmann war, für seinen Einsatz. Dr. Jolmes: »Du hast die Kompanie mit Herz und Verstand geführt.«
Natürlich kam auch der Schützenkönig nicht zu kurz: Alle Redner unterstrichen die Bodenständigkeit und Loyalität Staudes, der ein würdiger Repräsentant des PBSV sei. Er selbst gab die Komplimente zurück, dankte für die Unterstützung und spendete der Heide eine Sitzgruppe für die Baude.
Auf die enge Verflechtung zwischen dem Paderborner Bürger-Schützenverein und der Stadt wies Schützenoberst Dr. Andreas Jolmes in seiner Festrede hin. Deshalb sei auch das Jahresmotto »Bürgerlich und mittendrin« gewählt worden. Mit bürgerschaftlichem Denken und Handeln könnten sich 4000 Paderborner für den Sozialstaat, für die Demokratie, einsetzen. Dr. Jolmes erinnerte an die Satzung des Vereins, in der sich der PBSV als eine freie Vereinigung von Bürgern bezeichnet, die sich die Förderung des Allgemeinwohls zum Ziel gesetzt hat und die zur Verwirklichung dieses Leitsatzes die Förderung des öffentlichen und privaten Lebens auf der Grundlage christlicher Sitte und Kultur aus verantwortungsbewusstem Bürgersinn anstrebt. Der Oberst: »Ich bin stolz auf diese Satzung und wir alle können stolz sein auf diese Sätze, wenn wir sie ernst nehmen.«
Damit sei nämlich hervorgehoben, dass die Schützen als Nebeneffekt das Miteinander der Bürger Paderborns fördern und leben wollten. Das Ziel sei es, soziale Verantwortung zu übernehmen und dadurch Herzlichkeit und Menschlichkeit im Umgang miteinander innerhalb und außerhalb des PBSV zu praktizieren. Durch dieses Engagement fänden Menschen zueinander, die Lebensqualität für den einzelnen und in der Gemeinschaft werde erhöht und unsere Stadt und das Gemeinwohl noch attraktiver. So sei es eine unabdingbare Aufgabe der PBSV-Mitglieder, diesen zwischenmenschlichen Bereich zu fördern. Dr. Jolmes: »Ohne ein solches Engagement wäre unser Verein trotz aller Reichtümer ein armer Verein.«
Gleichzeitig appellierte der Oberst aber auch an die Politik, die Eigenverantwortung und die Bereitschaft zur Mitgestaltung der Bürger zu unterstützen, und das nicht durch Phrasen und Versprechungen, sondern durch aktives Tun wie steuerliche Erleichterungen und Respektierung der Vereinsarbeit.
Viel Anerkennung gab es bei diesem gelungenen Königsabend auch für die von Heinz-Josef Nötges und seinem Team gestaltete attraktive Königszeitung sowie für den Heidemusikzug, vor allem für den perfekt gespielten Zapfenstreich.

Artikel vom 26.02.2007