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Alle müssen an ihr Limit gehen

1. Handball-Bundesliga: TuS erwartet um 15 Uhr den TV Großwallstadt

Von Wolfgang Sprentzel
Lübbecke (WB). »Wir haben wieder etwas dazugelernt. Wir haben uns wieder ein Stückchen weiter entwickelt.« Trainer Jens Pfänder vom Handball-Bundesligisten TuS N-Lübbecke hört nicht auf, in Niederlagen auch positive Dinge zu sehen.

Heute nachmittag, wenn um 15 Uhr mit dem TV Großwallstadt einer der Bundesliga-Vereine in die Kreissporthalle nach Lübbecke kommt, mit denen man sich am Wiehen auf Augenhöhe wähnt, dann wär's an der Zeit, diese Erfahrungen, das Gelernte, auch umzusetzen. Und zwar so umzusetzen, dass endlich mal wieder was Zählbares dabei herausspringt. Schwer genug wird's werden, weil ja mit Dragan Sudzum definitiv einer der stärksten Abwehrspieler des TuS (Pfänder: »So wie er in der Abwehr gespielt hat, spielt bei uns keiner!«) fehlt. Wobei der Trainer durchaus daran glaubt, dass der Holländer Tim Remer in der letzten Zeit so viele Fortschritte im Training gemacht hat, dass er Sudzums Part auf der linken Außenbahn durchaus übernehmen kann.
Fragezeichen stehen zudem hinter den Namen von Branko Kokir (Achillessehnenbeschwerden) und Damjan Blecic (Magen- und Darm-Infektion). So wusste der Coach am Donnerstag jedenfalls noch nicht, mit welcher Besetzung er gegen den wiedererstarkten TV Großwallstadt auflaufen kann.
Die Mainfranken, Heimatverein des früheren Managers Sigi Roch, haben in den letzten sechs Begegnungen durchaus überzeugen können. Als Siege buchten sie auswärts ein 27:24 bei der HSG Wetzlar und einen 38:34-Erfolg über MT Melsungen. Was TVG-Trainer Michael Roth durchaus optimistisch stimmt: » Nach zwei gewonnenen Spielen ist die Stimmung natürlich super. Wir haben einen guten Rhythmus nach der WM-Pause gefunden. Wir haben gegen Melsungen ein super Angriffsspiel gezeigt und endlich unsere Chancen verwertet. Allerdings haben wir die Abwehr vernachlässigt. Deshalb wurde diese Woche verstärkt daran gearbeitet.« Gegen Melsungen durfte Michael Roth vor allem auf die Schusskünste von Anders Oechsler (zwölf Tore!), Alexander Petersson (9/2) und Heiko Grimm (6) vertrauen. Und: im Spiel gegen die HSG Wetzlar war erstmals wieder der lange Zeit verletzte Jan-Olaf Immel mit dabei. Der 2,02m-Mann erzielte bei seinem Comeback gleich vier Treffer.
Da muss Jens Pfänder von denen, die heute auf der Platte stehen, verlangen, dass sie an ihr Limit gehen, und er appelliert wieder an die Fans: »Wir sind gewillt, Vorlagen zu geben. Mit der Unterstützung der Fans können wir eine Überraschung schaffen!«
Welche Deckung er für den TVG bereithält, wollte der Coach nicht verraten. Bei der letzten Niederlage am 9. September 2006 hatte er es mit 5:1 und 4:2 versucht. Beides half nichts, die Partie wurde mit 25:29 verloren. Aber beide Varianten, so stellte Pfänder Augen zwinkernd fest, werden wohl kaum in Betracht kommen.

Artikel vom 24.02.2007