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»Unser Haus ist ein Schutzraum«

Jugendtreff und Musikschule neu

Von Jens Twiehaus (Text und Foto)
Elsen (WV). Ein altes Gemäuer wird zur neuen, flotten Heimat für Jugendliche in Elsen. Seit Samstag nun auch offiziell eröffnet: Der neue Elsener Jugendtreff und die Musikschule - dort, wo 50 Jahre ein Kindergarten war: im Josefshaus.

Zwischen Friedhof und Sportplatz gehtĂ•s jetzt rund: Jede Woche lernen 200 Kinder und Jugendliche im ersten Stock das Musizieren. Herzstück ist der Vorspielraum mit schickem Kawai-Flügel: »Den haben wir in einer spektakulären Aktion per Kran durchs Fenster befördert«, erzählt Jürgen Boelsen, Leiter der Städtische Musikschule.
Das Ergebnis aus einem halben Jahr Umbauzeit, seien »schöne, helle und funktionale Räume, die Spaß machen«, freute sich Bürgermeister Heinz Paus bei der Einweihung - »ein Gewinn für den ohnehin schönen Stadtteil Elsen.« Einen kleinen »Gewinn« kann Paus auch im Geldbeutel verbuchen: Von den veranschlagten 240000 Euro wurden nur 170000 verbraucht.
Die neuen Räume können sich sehen lassen: Flachbildfernseher, hochmoderne Computer und ein Billardtisch laden in den Jugendtreff im Erdgeschoss ein - und die Tür steht ab sofort von Dienstag bis Freitag offen. Nötig sei das, meint Elsens SPD-Ratsherr Detlef Nacke: »Was Probleme mit Jugendlichen angeht, sieht es in Elsen noch gut aus. Aber wir leben auch nicht mehr auf der Insel der Glückseligkeit.«
Soll heißen: Jugendtreff-Leiterin Martina Kirchhoff kann und muss die 40 Jugendliche, die täglich kommen, noch intensiver betreuen. »Über Freizeitaktivität an sie rankommen ist das Ziel«, meint Kirchhoff, »früher war so ein Treff nur Freizeit, heute ist er oft Familienersatz.« Jugendliche müssten sich im Treff nicht verstellen, »unser Haus ist ein Schutzraum«.
Ein besonderer Gewinn sei das Außengelände als perfekte Ergänzung zu den 200 Quadratmetern Innenraum von Städtischer Musikschule und Jugendtreff. Diese Spielzone hat eine lange Tradition: Gut 50 Jahre tobten hier Kinder des katholischen Kindergartens, doch sie sind längst umgezogen. »Das Haus ist der Kirchengemeinde sehr ans Herz gewachsen«, sagte Pfarrer Hans-Jürgen Wollweber - doch als neue Heimat für Jugendliche sei es perfekt aufgehoben.

Artikel vom 26.02.2007