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Zweite Heimniederlage
wie ein Keulenschlag

2. Liga: HSV kommt mit tiefem Boden nicht zu recht

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Die zweite Heimniederlage in Folge traf die Fußball-Frauen des Herforder SV Borussia wie ein Keulenschlag. Im Dezember hatte man im letzten Hinrundenspiel mit 2:3 gegen den Hamburger SV verloren, nun zum Rückrundenauftakt mit 1:3 gegen den Rangzehnten Victoria Gersten, gegen den man das Hinspiel noch mit 4:1 gewonnen hatte.

In Anbetracht der glänzenden Hinrunde mit 16 Punkten und Platz sechs standen auch am verregneten letzten Februar-Sonntag die Zeichen auf Sieg, so nach dem Motto »uns kann gegen Gersten doch nichts passieren«, obwohl Trainer Björn Kenter im Vorfeld der Partie vor diesem Gegner gewarnt hatte, Gersten nicht am klaren Hinspielsieg zu messen.
Spätestens nach der schnellen 1:0-Führung durch Steffi Basler nahm aber niemand mehr im Herforder Team die Worte des Trainers ernst, vielmehr stand wohl nur noch die Höhe des Sieges zur Disposition. Aber schon der erste Nadelstich der Gäste -ÊStefanie Gerdes traf in der 35. Minute nach einem Abstimmungsfehler zwischen Sabrina Schlottmann und Christina Schulte, die auf Abseits spekuliert hatten, zum 1:1 -Êdie Herforder Ladies am Nerv. Von nun an lief nicht mehr viel zusammen, Zweikämpfe wurden verloren, Fehlpässe häuften sich.
Da im Sturmzentrum Maria Pollmann spätestens nach einer Attacke auf ihren ohnehin schon lädierten Knöchel anzumerken war, dass sie sich nicht wie gewohnt durchsetzen konnte, gab Herford mehr und mehr das Spiel aus der Hand. Nach dem daraus folgenden 1:2-Rückstand hätte der HSV möglicherweise wenigstens einen Punkt im Jahn-Stadion behalten, wenn Diana Meier in der 70. Minute nicht die besser postierte Kerstin Nolte übersehen hätte. So schlitterten die »Friedenstalerinnen« auf dem tiefen Rasen, der dem Team wie schon gegen Hamburg große Probleme bereitete, in ihr Unglück. Das Tor zum 1:3 passte zum schwachen Spiel der Herford, als Auswahltorhüterin Sonja Speckmann einen 30-Meter-Freistoß durch die Hände gleiten ließ. Dass sie möglicherweise von der Sonne geblendet wurde, darf indes nicht als Entschuldigung gelten. Eine Mütze hätte vielleicht ihren Fauxpas verhindern können.
Auf dem Spielfeld gab es für den Herforder SV am Sonntag nichts zu holen. Dafür hatte die Vorsitzende Birgit Schmidt in der Pressekonferenz ein Erfolgserlebnis parat: »Kerstin Nolte hatte ein konkretes Angebot vom Erstligisten Turbine Potsdam vorliegen. Aber sie sagte ab und wird somit auch in der kommenden Saison für uns im Mittelfeld Regie führen,« freute sich Schmidt und konnte somit doch noch ein wenig die trübe Stimmung im Presseraum an diesem Regentag aufhellen.
Die weiteren Spiele: FC Gütersloh - TSV Jahn Calden 10:0 (4:0). Tore: Goddard (2), Bunte (2), Wallenhorst (1), Hackmann (1), Mittendorf (1), Störmer (1), Lenz (1), Scholz (1).
KSV Holstein Kiel - Tennis Bor. Berlin 0:1 (0:0). Tor: 0:1 Michaela Schulz (93.).
SG Wattenscheid - FFV Neubrandeburg 2:1 (0:0). Tore: 0:1 (48.) Blehk, 1:1 (53.) Hamann, 2:1 (90.) Götte.
Lokomotive Leipzig - Hamburger SV II 3:0 (1:0). Tore: 1:0 (45.) Fleischer, Bock (49. und 51.).

Artikel vom 27.02.2007