24.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Arminen stehen zusammen:
zurück zu alter Abwehrstärke

DSC-Spieler wissen, wie in der Theorie ein Erfolg in Cottbus möglich wäre

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Theoretisch wissen die Arminen genau, wie sie erfolgreicher Fußball spielen könnten. »Erstmal lange das 0:0 halten, um an Selbstsicherheit zu gewinnen. Und die nötige Qualität, um ein Tor zu erzielen, haben wir in der Offensive sowieso«, sagt Markus Schuler. Hauptsache, er und die anderen DSC-Profis setzen das an diesem Samstag in Cottbus (15.30 Uhr) auch in die Praxis um.
Die Krise macht Bernd Korzynietz nachdenklich.

Denn das Wichtigste, meint Schulers Abwehrkollege Bernd Korzynietz, sei es, »jetzt ein Signal an die Liga« zu senden. Dass Cottbus ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt ist, verleihe der Partie »eine ganz besondere Brisanz«.
Zuletzt habe Arminia, daran erinnert Markus Schuler, stets das Pech gehabt, früh in Rückstand geraten zu sein. Das habe sich kontraproduktiv auf die Sicherheit ausgewirkt, »die wir unbedingt brauchen, um richtig kompakt zu spielen«, sagt Schuler.
Darum werde nicht nur er, sondern werden auch alle anderen Defensivkräfte des DSC alles daran setzen, mit großzügigen Einladungen zu Gegentoren - wie zuletzt gegen Bochum gleich mehrfach passiert - künftig sparsamer umzugehen. Denn Schuler weiß: »Diese Spielverläufe, bei denen wir einem Rückstand hinterher rennen müssen, sind nicht gerade prädestiniert für uns.« Das Spiel zu machen, zählt nicht zu den ausgesprochenen Stärken der Ostwestfalen. Da Trainer Frank Geideck erkannt hat, dass Cottbus damit ebenfalls Probleme habe, könnten sich beide Mannschaften natürlich auch von vorn herein auf ein 0:0 einigen.
Hauptsache ist, dass Arminias Abwehr steht. Linksverteidiger Schuler selbst war gegen Bochum einer der besagten haarsträubenden Fehler unterlaufen, die prompt mit einem Gegentreffer bestraft wurden. Ihn habe das zu der Erkenntnis gebracht, dass sich »jetzt jeder intensive Gedanken machen muss«, damit der DSC aus dem tiefen Tal noch rechtzeitig wieder herauskommt.
Dramatisch ist Arminias Situation im Abstiegskampf noch nicht. Ernst ist sie allemal. Markus Schuler sieht es so: »Jetzt stehen wir da, wo wir sonst immer am Anfang einer Saison stehen.« Will heißen: Noch ist nichts passiert. Doch sollte Bielefeld an diesem Wochenende wieder verlieren, muss sich die Mannschaft vor dem Hintergrund einer unendlich erscheinenden Misserfolgsserie den Titel »Abstiegskandidat Nummer eins« gefallen lassen.
Noch aber ist es nicht so weit. 90 Minuten hat Bielefeld im altehrwürdigen Stadion der Freundschaft Zeit, die Abwärtsspirale, wie Ex-Trainer Uwe Rapolder formulierte, zumindest zum Stillstand zu bringen. Heiko Westermann, der in Cottbus voraussichtlich nur auf der Bank sitzen wird, hat den Glauben an Arminia jedenfalls noch lange nicht aufgegeben. »Der Wille ist da«, versichert der Abwehrspieler. »Wir sind noch eine Gemeinschaft.«
Chefcoach Geideck warnt bereits seit Tagen eindringlich davor, jetzt den Fehler zu begehen, sich als Mannschaft auseinander zu dividieren. Mit anderen Worten: Elf Freunde müsst ihr sein? In Cottbus lässt ja schon der Name des Stadions im Grunde keinen anderen Vorsatz zu.
Lesen Sie auch den Bericht über Arminia-Gastgeber Energie Cottbus auf der nächsten Seite.

Artikel vom 24.02.2007