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»Rieti-Burger« statt Currywurst

Heimische Gastronomen erhalten Zuschlag für die Bewirtung auf der Gartenschau

Rietberg (mobl). »Wir wollen Rietberg gemeinsam als gastfreundlichen Ort präsentieren.« Dieses ehrgeizige Ziel hat sich die derzeit mitten in der Gründungsphase steckende »LGS-Gastronomie-Genossenschaft« gesteckt. Zahlreiche heimische Wirte und Lieferanten schließen sich zusammen, um die Bewirtung der Gäste während der Landesgartenschau zu übernehmen. In dieser Woche erhielten die »Lokalmatadore« den Zuschlag von der Landesgartenschau-GmbH.

Zehn Bewerber hatten sich auf die Ausschreibung der Landesgartenschau-GmbH gemeldet (darunter sogar einer aus Indien), drei davon reichten später auch ausführliche Bewerbungsunterlagen und Konzepte ein. »Ein regionaler Bezug des gastronomischen Angebots war uns wichtig, es sollen nicht nur Currywurst und Pommes angeboten werden, sondern eben auch regionale Produkte«, schilderte LGS-Geschäftsführer Heinrich Sperling. Man stelle sich ein umfangreiches Sortiment mit moderaten Preisen vor.
Zum Kernteam der »LGS-Gastronomie-Genossenschaft« gehören Manfred Knaup (Imbissbedarf-Großhandlung Knaup), Thorsten Borgmeier (Getränkeverlag Borgmeier), Heiner Torweihen (Gasthaus Wimmelbücker) Konrad Hesse (Gasthof Hesse), Peter Wiesbrock (Wiesbrocks Schlemmergrill), Manfred Vogt (Hotel Vogt) und Jürgen Lütkehellweg (ehemals Ebberts Kotten). Aktuell haben 29 Gastronomen und Zulieferer eine Absichtserklärung unterzeichnet, der Genossenschaft beitreten zu wollen. Die Mindesteinlage beim Beitritt beträgt 5000 Euro, die Genossenschaft ist auf Mitglieder aus dem Stadtgebiet Rietberg beschränkt. »Wenn der Kapitalbedarf gedeckt ist, soll die Genossenschaft geschlossen werden, so wollen wir verhindern, dass kurz vor der LGS noch Trittbrettfahrer auf den fahrenden Zug aufspringen«, schildert Manfred Knaup. Bis Mitte März soll die Gründung der Genossenschaft über die Bühne gebracht worden sein, auf der Gründungsversammlung soll ein Aufsichtsrat gebildet sowie ein hauptamtlicher und zwei ehrenamtliche Vorstände berufen werden. Nach dem Ende der Gartenschau soll dann auch die Genossenschaft wieder aufgelöst werden.
Auf dem LGS-Gelände sollen fünf Gastronomiepunkte sowie etliche mobile Verkaufsstände entstehen. Die Genossenschaft will rund 25 Mitarbeiter fest anstellen und während der Gartenschau zudem etwa 120 Aushilfskräfte beschäftigen. »Die Herausforderung auf dem Gelände ist es«, so Konrad Hesse, »auf der langgezogenen, 3,5 Kilometer langen Strecke den Bedarf der Gäste zu decken. Salopp gesprochen: es soll ja niemand unterwegs verhungern oder verdursten.« Die Hauptgastronomie wird im Zelt im Neuenkirchener Park stattfinden, hier werden neben diversen Salat-, Pasta- und Imbissbüffets auch wechselnde Tagesgerichte unter dem Motto »Westfälisch weltoffen« angeboten.
Zudem werden an weiteren Hauptanlaufpunkten wie beispielsweise dem Standort der Stadtteilbeiträge (Gastronomiepunkt mit regionalen Produkten wie Baguette mit Druffeler Käse oder Speckkartoffelsalat aus Westerwiehe) und auf dem Rietberger Schützenplatz »Schlemmerpunkte« entstehen. Nahe des Freibades wird ein kleiner Kiosk gebaut, zwischen Rathaus und Pfarrheim findet der so genannte »Gastgarten«, eine Art Biergarten in einem Holzbau, Platz. Zudem wird es auch am Eingangsbereich Höppe ein Gastronomiepunkt geben. Insbesondere auch die Busreisenden stehen im Fokus, ihnen soll ein Komplettangebot unterbreitet werden. Nicht mit zur Genossenschaft gehört übrigens das »Café Seerose«. »Wir werden uns aber absprechen, damit keine Konkurrenz entsteht, sondern wir uns im Angebot ergänzen«, betont Manfred Knaup.

Artikel vom 23.02.2007