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Tom Starke will nichts »übers Knie brechen«

Paderborns Torhüter droht eine längere Zwangspause

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WV). Sie hatten bis gestern alles versucht, doch am Donnerstagnachmittag gab Paderborns Schlussmann Tom Starke endgültig auf: »Es hat keinen Zweck, ich werde nicht rechtzeitig fit. Deshalb wird es auch gegen den 1. FC Köln für mich nicht reichen.«

Einen Schlag aufs linke Knie hatte der 25-Jährige bereits im Januar abbekommen, doch erst in der vergangenen Woche wurden die Probleme immer größer und Starke machte eine wahre Achterbahnfahrt durch. Am Samstag war die Schwellung zunächst wieder weg und das Knie belastbar, am Sonntag war der gebürtige Dresdner auch bei der Abschlussbesprechung zum Heimspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena (0:1) noch dabei, ehe eine halbe Stunde vor Spielbeginn das Knie erneut anschwoll. »Als ich in die Kabine ging, war noch alles klar. Als ich herauskam, hatte ich dort, wo normalerweise meine Kniescheibe sitzt, einen dicken Ballon«, schilderte Starke gestern die letzte halbe Stunde vor dem Anpfiff.
Eine Kernspintomografie am Montag konnte zumindest teilweise Entwarnung bringen: Die Bänder im Knie waren nicht gerissen, auch der Schleimbeutel nicht entzündet. »Ein Gefäß im Knie und der Schleimbeutel sind eingerissen, deshalb brauche ich jetzt viel Ruhe«, meinte Starke, der zwar nichts »übers Knie brechen will«, dem das Ganze trotzdem nicht schnell genug geht: »Die Schwellung ist ein bisschen zurück gegangen. Aber wenn das weiter so schleppend voran geht, werde ich auch in Koblenz ausfallen.«
In Köln wird Lukas Kruse wieder zwischen den Pfosten stehen, Tom Starke möchte aber auf jeden Fall mit an den Rhein reisen. Der Schlussmann will sich zum einen am Sonntag weiter von den Paderborner Physiotherapeuten Jörg Liebeck und Jens Vergers behandeln lassen, zum anderen das schon so lange geplante Familientreffen nicht verpassen. Bruder, Schwägerin und Schwiegereltern leben noch in Leverkusen und kommen nach Köln. »Sie werden auch ohne mich ein ganz spannendes Spiel sehen«, ist Starke sicher. Zumal beide Team angeknackst sind - die Kölner nach der peinlichen 0:5-Klatsche in Essen, der SCP nach der zweiten Heimpleite in Folge. »Da hätten wir im Abstiegskampf auf zehn Punkte weg ziehen können und jetzt sind es nur noch vier. Das ist bitter und wird uns noch ein paar Tage beschäftigen«, ist Starke sicher.
Bei Starke ist noch keine Besserung in Sicht, dafür können die SCP-Physios - wie bereits vergangene Woche angekündigt - einen anderen Erfolg vermelden. Nach nur drei Wochen Zwangspause ist Dusko Djurisic (Muskelfaserriss) wieder fit und wird am Sonntag auf seine Stammposition in der Innenverteidigung zurück kehren. Für ihn wird Andrew Sinkala seinen Platz räumen müssen.

Artikel vom 23.02.2007