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Sie gehören zur Creme der Blattmacher

Borchener Schülerzeitung vertritt NRW beim Bundeswettbewerb »Kein Blatt vor dem Mund«

Von Bernhard Liedmann
(Text und Fotos)
Borchen (WV). »Wenn alles schläft und einer spricht, so nennt man dieses Unterricht!« Neben der Witzseite sind der Kummerkasten, die Gruß-Seite und die Pesonalien des »ASBO-Xpress« die beliebtesten Rubriken der Borchener Schülerzeitung. Sie nimmt jetzt am Bundeswettbewerb der Schülerzeitungen teil.

Von landesweit 129 Bewerbungen schafften die Borchener Jung-Redakteure als einzige Gruppe aus dem Kreis Paderborn den Sprung ins Finale mit dem Ziel Berlin.
29 Schülerzeitungen aus Nordrhein-Westfalen wurden für den Bundesentscheid von einer Fachjury ausgewählt. Unter dem Motto »Kein Blatt vor den Mund nehmen« werden die Sieger im Sommer dieses Jahres in Berlin gekürt. Die Preise werden im Bundesrat verliehen.
Kriterien wie Darstellung des Schullebens, Erscheinungsbild, Originalität und Kreativität erfüllt das Borchener Blatt, das seit eineinhalb Jahren in der Altenauschule von Schülern der Klassen 8 bis 10 gemacht wird und zweimal im Jahr erscheint. Thematisiert unter der Leitung von Lehrerin Heike Zenner als »Chefredakteurin« werden nicht nur alle Ereignisse aus dem Schulleben wie beispielsweise Klassenfahrten und Ausflüge dokumentiert. In Wort und Bild wird berichtet, auch kritische Anmerkungen im Nachhinein sind gestattet, so wenn die Planung der Wanderung durch die Lehrer nicht gerade »optimal« gewesen war. Ob der Besuch des Wohnheims für Menschen mit Behinderung im Rahmen des Sozialwissenschaftsunterrichts, der neue Mofa-Kursus in der Schule oder das Interview mit den neuen Lehrern oder den Schülersprechern, die Bandbreite der Berichte sind groß. »Es sollen sich alle Schüler aller Klassen im Blatt wiederfinden«, so Heike Zenner zu dem erfolgreeichen Konzept.
Doch nicht nur Nachrichten machen den »ASBO-Xpress« zu einem »bunten Blatt«. Veranstaltungshinweise, Musik- und Kinoseite, Preisrätsel, die Gruß-Seite, auf der Jeder Jeden in der Schule grüßen kann und der anonyme Kummerkasten, in dem heikle Fragen (natürlich vor allem Beziehungsfragen) beantwortet werden, spricht viele Jugendliche an. Immerhin muss für eine Zeitung ein Euro gezahlt werden, doch von den 200 Exemplaren einer ausgabe werden knapp 100 von den Schülern und weitere 30 von den Lehrern gekauft. In jeder Woche werden in einer Konferenz die Themen besprochen und festgelegt. Doch nicht nur die festen Mitarbeiter wie beispielsweise Marielena Vogt für das Ressort Musik oder Jemima Wittig für Kultur und Kino finden sich in ihrem Blatt wieder. Auch Schüler der einzelnen Klassen können ihre Beiträge einreichen.
Neben dem »Spaßfaktor« hat die Zeitung aber auch ganz praktische Seiten: So gibt ein Beitrag über Tagespaktika eine Hilfestellung für die Berufsorientierung oder das Interview mit der Buchhändlerin vor Ort zum Beruf und der Ausbildung soll den Jugendlichen kurz vor dem Schulabschluss helfen.

Artikel vom 23.02.2007