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Fischer Panda: in nur drei Jahren
den Umsatz glatt verdoppelt

Das Paderborner Unternehmen kann eine Erfolgsgeschichte erzählen

Von Edgar Fels
Paderborn (WB). Der Bau von Generatoren, die auf Segelyachten, Fernseh-Übertragungswagen, Wohnmobilen und Rettungswagen mobilen Strom liefern, wird für die Paderborner Firma Fischer Panda mehr und mehr zur Erfolgsgeschichte. In nur drei Jahren verdoppelte das Unternehmen, das bis Ende 2006 noch Icemaster hieß, seinen Umsatz von zehn auf 20 Millionen Euro.

»Power wherever you are« - Strom wo immer du bist. Mit einer Strategie, die genau diesem Slogan zugrunde liegt, nämlich Lösungen in der mobilen Stromversorgung zu entwickeln, haben sich die Paderborner nach eigenen Angaben zur Nummer eins in Europa in der Branche entwickelt. Längst ist aus dem Produkt »Generator« eine Palette von Produkten erwachsen. So sind Fischer-Panda-Generatoren heute vor allem aus dem Wassersportbereich nicht mehr wegzudenken.
Wer an Bord seiner Yacht Strom benötigt, greift zum Generator. »Mit einem solchen Kraftpaket lassen sich mühelos Kühlschrank, Klimaanlage, Heizung, Herd und alle anderen elektrischen Verbraucher an Bord betreiben«, versichern die beiden Geschäftsführer Hans-Joachim Herbermann (47) und Stephan Backes (40).
Aber damit seien die Möglichkeiten noch nicht erschöpft. In der Paderborner Zentrale dachten die Entwickler von Fischer Panda weiter: Wenn schon ein Generator an Bord ist, sollte dieser auch den Antrieb der Yacht möglich machen. So ihre Idee. Das Ergebnis fasst Stephan Backes zusammen: »Der laute Bootsdiesel unter Deck gehört somit der Vergangenheit an. In modernen Yachten versorgt ein Generator leise und effizient die Antriebsmotoren und zugleich die Bordelektrik mit elektrischer Energie.«
Dabei könne der Generator an jeder Stelle unter Deck eingebaut werden - im Gegensatz zur Dieselmaschine, die immer direkt vor dem Antrieb sitzt und so wertvollen Lebensraum unter Deck beansprucht. Dieses Konzept werde in der Großschifffahrt schon längst eingesetzt. Nicht umsonst hätten Schiffe wie etwa die »Queen Mary 2« dieselelektrische Antriebe. »In der Freizeitschifffahrt sind wir mit diesem System ein Vorreiter«, sagt Ba-ckes weiter.
Da es auf dem Markt aber bis 2000 keine passenden elektrischen Antriebe für Yachten gab, entwickelte Fischer Panda kurzerhand selbst eine Modellpalette dieselelektrischer Antriebe. Fischer Panda ist mit einer breiten Systempalette für die verschiedenen Bootstypen und Einsatzbereiche heute Marktführer. Ganz gleich ob Hochseekatamaran wie die »Cheyenne« von Steve Fosset auf Weltrekordjagd um die Welt, Freizeitsegler im Mittelmeer oder Skipper auf holländischen Kanälen - für jeden Yachttyp bieten die Ostwestfalen das richtige Antriebssystem. Herbermann: »Seit 1995 haben wir mehr als 20 000 schallgedämmte Generatoren für die Marine- und Fahrzeugindustrie geliefert.«
Aber nicht nur auf dem Wasser werden die Produkte mit dem Panda-Emblem eingesetzt. Herbemann: »Wenn heute eine der großen weltweiten Sportveranstaltungen im Fernsehen übertragen wird, hat mit Sicherheit ein mobiles System von uns den Übertragungswagen vor Ort mit elektrischer Energie versorgt.«

    Eine besondere Aufgabe steht dem Unternehmen in Peking bevor: die Olympischen Spiele 2008. Backes: »Schon heute rüsten die Fernsehsender ihre Übertragungsflotte auf. Und wir stehen dabei mit an erster Front.« Dieser Prozess spiegele sich auch in den Umsatzzahlen für den Markt in China: Waren es 2005 noch 547 000 Euro, so stieg die Zahl 2006 auf gut eine Million Euro an. Herbermann: »Olympia kann kommen. Dank unserer mobilen Kraftpakete werden wir im Fernsehen Bilder von allen Sportstätten bekommen.«
So dürfte sich das Wachstum bei Fischer Panda fortsetzen, sind die Geschäftsführer Herbermann und Backes überzeugt. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen sie mit einem Umsatzplus von 20 Prozent. Erfreulich: Das Wachstum hat sich bereits in der Beschäftigung niedergeschlagen. In den vergangenen zwei Jahren erhöhte sich die Belegschaft in Paderborn um 20 auf nunmehr 60 Mitarbeiter.
Die erfolgreichen Geschäftsführer denken nun außerdem darüber nach, Teile der zur Zeit in einem Partnerbetrieb in Polen getätigten Endmontage an den Standort Paderborn zu holen. Das würde weitere Arbeitsplätze schaffen. »Noch ist aber nichts entschieden«, betont Hans-Joachim Herbermann. Hintergrund sei, dass es in Polen aktuell an Fachkräften mangele. Der polnische Betrieb fertigt mit 250 Beschäftigten zu 80 Prozent Aufträge für Fischer Panda.

Artikel vom 03.03.2007