27.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wunschziel: USA
oder Neuseeland

Pfadfinder haben gute Chancen

Paderborn (WV). Emine Özcan (21) studiert in Paderborn Germanistik und Hauswirtschaft auf Lehramt. Sobald sie mit dem Grundstudium fertig ist, möchte sie ins Ausland, und zwar nach Istanbul an die Boaziçi University.

»Ich spreche akzentfrei Deutsch und Türkisch. In Istanbul kann ich meine sprachlichen und fachlichen Kenntnisse vertiefen«, sagt sie. Emine ist zuversichtlich, dass es mit einem Auslandssemester klappt.
»In vielen Berufsfeldern wird Auslandserfahrung immer wichtiger, in einigen sogar vorausgesetzt«, weiß Regina Sonntag-Krupp, Leiterin des Auslandsamtes. Deswegen hat es sich auch Rama Asmar (20) in den Kopf gesetzt, im Ausland zu studieren. Ergänzend zu einem Theologiestudium in Deutschland möchte Rama Orthodoxe Religion in Syrien studieren. »Denn nur dann kann ich dieses Fach in Deutschland unterrichten.« Das sei kein leichtes Unterfangen, lautet die Einschätzung der Mitarbeiterinnen des Auslandsamtes. Denn in Syrien hat die Paderborner Uni bislang keine Partnerhochschule. Die Finanzierung des Auslandsstudiums ist natürlich eine der Hauptfragen. »Klar, denn ohne Geld geht gar nichts«, bestätigt auch Angelika Brebeck, die sich zusammen mit Doris Bast-Forster um internationale Hochschulbeziehungen kümmert. Nicht nur fachorientierte Studienaufenthalte, sondern auch Praktika im Ausland könnten gefördert werden. Ihr Credo: »Frühzeitig beraten lassen!«
Diesen Tipp gibt auch Prof. Dr. Peter Freese, der in der Auswahl-Kommission für Fullbright-Stipendiaten tätig war. »Die Unter-haltskosten sind im Ausland oft höher als am heimischen Studienort. Je nach Land und Jahrgang kommen auf ein Stipendium bis zu vier Bewerber.« Er weiß auch, was im vergangen Jahr die Renner waren: »Viele möchten nach Amerika oder nach Neuseeland.«
Neben der schriftlichen Bewerbung erfolge bei Fullbright nach der ersten Auswahl ein persönliches Gespräch. »Dabei wird unter anderem auf soziales Engagement Wert gelegt. Wer in einer Pfadfinder-Gruppe war, im Chor gesungen oder sich in der Jugendarbeit engagiert hat, sollte das immer im Lebenslauf erwähnen.«

Artikel vom 27.02.2007