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Bei MR kommt es auf die Etikette an

Engeraner Firma gehört zu den Marktführern - Kunden sind vor allem aus der Lebensmittelindustrie

Von Sandra Hölscher
Enger (WB). Sie sind in jedem Supermarkt zu finden: Haftetiketten. Den Kunden fallen sie normalerweise zwar kaum auf, trotzdem gehören sie einfach dazu. Sie kleben auf Wurst-, Käse- und Süßwarenverpackungen, informieren über die Produkte, ihre Inhaltsstoffe und Haltbarkeitsdaten. Teilweise dienen sie auch einfach als Blickfang zur idealen Präsentation eines Artikels.

Dass die Etiketten auf die Verpackungen kommen, dafür sorgt die MR Etikettiertechnik GmbH & Co. KG aus Enger. Das 1972 gegründete Unternehmen ist einer der marktführenden Hersteller von Etikettiermaschinen und hat insbesondere in der Lebensmittelindustrie einen guten Namen - zur Kundschaft von MR gehören Firmen wie der Süßgebäck-Konzern Bahlsen und die Versmolder Privat-Fleischerei Reinert.
Neben ihrer Zuverlässigkeit und Langlebigkeit wird an den Engeraner Etikettier-Automaten geschätzt, dass sie sich ideal in die Produktionsabläufe der Lebensmittelerzeuger integrieren lassen und höchsten hygienischen Anforderungen gerecht werden. Dementsprechend werden »85 Prozent der Maschinen für die Lebensmittelindustrie gebaut«, erklärt Volker Gerloff, Geschäftsführer von MR. Weitere Geräte setzt das Unternehmen, das seit 1993 zur Multivac-Gruppe gehört, vor allem in der Pharmaziebranche ab.
Die Produktpalette reicht von einfachen Spendern für Haftetiketten bis hin zu vollautomatischen Etikettier- und Codiersystemen, Erfolgsprodukt sind so genannte Querbahn-Etikettiersysteme. Davon verkaufte MR 2006 mehr als 500 Stück. Gerloff betont, dass die Maschinen nur nach Kundenauftrag gebaut werden.
Durch den modularen Aufbau der Geräte ist es möglich, auch speziellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Solche individuellen Anpassungen wären in Serienfertigung nicht zu erreichen. Geplant und entwickelt werden die Maschinen vor Ort, allein 13 der insgesamt 131 Mitarbeiter sind in der Konstruktionsabteilung tätig.
Auch hier ist MR stets auf Höhe der Zeit: Seit 1988 benutzen die Ingenieure keine Zeichenbretter mehr - das Unternehmen setzt auf modernste Technologien, heute auf 3D-CAD. Die Maschinenentwicklung findet vollständig am Computer statt, wo die Konstruktionszeichnungen dreidimensional am Bildschirm erstellt werden.
Nicht nur die Entwicklung der Maschinen findet in Enger statt. Auch die Montage führt MR im eigenen Haus durch. Zudem sind die Mitarbeiter von MR für die Inbetriebnahme beim Kunden sowie den dazugehörigen Service zu-ständig. Trotzdem ist der Hersteller aus Enger kein Eigenbrödler: Viele Komponenten lässt das Unternehmen von bewährten Lieferanten aus der Region fertigen.
MR erzielte 2006 einen Umsatz in Höhe von 25,3 Millionen Euro - und erreichte damit eine Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Erfolg schlägt sich auch im Personalbedarf nieder. Derzeit hat MR fünf Auszubildende, drei der Nachwuchskräfte werden Industriemechaniker, zwei sind angehende Indus-triekauffrauen.
Dem Etikettiertechnik-Anbieter ist es ein Anliegen, für den eigenen Bedarf auszubilden. »Unser Ziel ist es immer, die Auszubildenden nach ihrem Abschluss zu übernehmen«, betont der 49-jährige Gerloff. Außerdem sucht MR zurzeit Diplom-Ingenieure zur Verstärkung der Abteilungen Steuerungstechnik und Konstruktion.
Das Unternehmen präsentiert sich und seine Produkte regelmäßig auf Fachmessen. In diesem Jahr können die Kunden aus der Industrie sich im Mai auf der IFFA, der internationalen Leitmesse der Fleischwirtschaft, in Frankfurt ein Bild von den innovativen Etikettiermaschinen aus Enger machen.
Im September wird MR auf der »FachPack« in Nürnberg vertreten sein. »Bei den Messen werden wir neue Maschinengeneration vorstellen«, kündigt Geschäftsführer Gerloff an. Er verspricht, dass die neuen Systeme im Bereich der Lebensmitteletikettierung wegweisend sein werden.

Artikel vom 03.03.2007