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Straßenbauamt stoppt Kirchen-Anbau

Die St. Lukas-Gemeinde darf vorerst keinen neuen Jugendraum bauen

Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Die Landesbehörde Straßen.NRW hat den Ausbau der griechisch-orthodoxen Lukaskirche an der Diekstraße gestoppt. Nach Ansicht der Behörde rückt der geplante Anbau zu nah an den Westring (B 61) heran.

Die 20-Meter-Schutzzone zur Bundesstraße gilt auch für religiöse Gemeinschaften. Auch beim geplanten Bau eines Plus-Marktes an der Hohenzollernstraße verstand die Behörde in dieser Hinsicht keinen Spaß. Die Lukas-Gemeinde will 300 000 Euro in einen neuen, dringend benötigten Jugendraum investieren. Architekt Horst Lomberg führt nun Sondierungsgespräche mit Stadtbaurat Josef E. Löhr, über die er aber keine Auskunft geben möchte.
Ein großer Spielraum bleibt der Gemeinde nicht. Gegen den ersten Plan drohte der Gütersloher Architekt Friedhelm Flöttmann juristische Schritte an. Der Konstrukteur der Kirche sah in den zwei kubischen, transparenten Anbauten, die zu beiden Seiten des Eingangs entstehen sollten, seinen Entwurf aus dem Jahre 1966 zu sehr verfälscht. Die Gemeinde lenkte ein und ließ einen zweiten Entwurf erarbeiten. Danach sollten die Jugendräume in einem angemessenen Abstand zur Kirche als separater Bau entstehen. Der aber läge nun zu nah am Westring.
Mehr Glück hatte die St. Stephanus-Gemeinde an der Hohenzollernstraße. Für rund 350 000 Euro, überwiegend kreditfinanziert, lässt auch sie einen Jugendraum an ihre Kirche bauen. Mit dem neuen Gebäude komplettiert die St. Stephanus-Gemeinde ihr Ensemble an der Hohenzollernstraße. Dazu gehört die 1990 geweihte Kirche, das alte Gemeindezentrum sowie ein Wohn- und Geschäftshaus. Das neue Gebäude wird erstmals auch Platz für eine Sakristei, einen Beichtstuhl und eine Pfarrei bieten. Im ersten Obergeschoss entstehen auf 220 Quadratmeter Räume für die Jugendarbeit und für die Frauengruppen, im zweiten kleine Wohnungen für den Küster und Gäste. Die im vergangenen Jahr begonnenen Deutsch-Kurse sollen fortgesetzt werden. Zu deren Förderung hat die Bertelsmann-Stiftung zehn Computer gesponsert. Mit dem Neubau entstehen 16 neue Parkplätze. Zu Ostern soll die Eröffnung des neuen Gemeindezentrums mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden.

Artikel vom 21.02.2007