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Fundierte Kritik kann Autoren weiterbringen

Nachwuchs willkommen: Mitglieder der Schreibwerkstatt treffen sich in der Stadtbibliothek

Werther (SKü). Schreibwerkstatt. Der Name ist mit Bedacht gewählt. Denn Schreiben allein ist nicht genug. Es geht um das Arbeiten an Texten, um das Feilen an Aufbau und Formulierungen, um Kritik.

Und natürlich wird es dabei auch manches Mal haarig, kann die Kritik auch gelegentlich ans Eingemachte gehen. Da muss man als Schreiber auch mal was vertragen können. Eine literarische Schmuseecke ist die Schreibwerkstatt, die regelmäßig in der Stadtbibliothek eingerichtet wird, sicherlich nicht.
Bislang ist die Schreibwerkstatt ein kleiner, aber feiner Zirkel. Und er soll auch gar nicht viel größer werden. Wenn jetzt noch sehr viel mehr Interessenten hinzustießen, würden Gruppen aufgeteilt. Denn nur im kleinen Kreis kann man sich so um Texte kümmern, wie es die Teilnehmer auch selbst erwarten. Doch auch wenn die eigene Arbeit nur eine sehr kritische Würdigung erfährt, so sind die Teilnehmer sich in einem einig: Fundierte Kritik kann einen Schreiber weiterbringen.
Bislang trifft sich die Gruppe jeden zweiten Donnerstag um 19 Uhr im Lesecafé der Stadtbibliothek Werther. Die Teilnehmer haben sehr unterschiedliche Hintergründe. Günter Leupold ist pensionierter Medienpädagoge von der Uni Bielefeld. Gerda und Frank Hein aus Schröttinghausen haben an Haupt- beziehungsweise Grundschulen unterrichtet. Lieselotte Kirchhoff aus Halle hat früher in einer Stadtverwaltung und später in einer Arztpraxis gearbeitet. Und Heinz Sültrop war selbstständiger Kaufmann.
Sie alle haben das Schreiben von Prosa oder Lyrik als eine für sich beglückende Freizeitbeschäftigung entdeckt. Und für Gerda Hein zum Beispiel ist die Gruppe das erste Forum, in dem ihre Texte einer wirklich fundierten und kritischen Würdigung unterzogen werden. Heinz Sültrop geht sogar soweit, dass er seine Kurzgeschichten, die er auf Reisen geschrieben hat, wohl eher nicht verfasst hätte, wenn es die Gruppe nicht gäbe. Auch wenn die Geschichten schon mal »zerrupft« werden, entmutigen lässt er sich nicht. Und für Lieselotte Kirchhoff ist es ein freudiges Erlebnis, wie in dieser Werkstatt auch an ihrer Kurzprosa gefeilt wird. »Auch ich brauche diese sehr fruchtbringende Kritik«, unterstreicht Günter Leupold, der Gedichte und Liedertexte verfasst. Frank Hein, der erst ein Mal dabei war, bringt seine Erfahrung mit der Schreibwerkstatt so auf den Punkt: »Ich bin beeindruckt.«
Über die Internetseite der Stadt (www.stadt-werther.de) sind unter der Rubrik Stadtbibliothek weitere Informationen über die Schreibwerkstatt und ihre Teilnehmer erhältlich.

Artikel vom 23.02.2007