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Der Cellist, der mit Feuer spielt


Ein Cello-Konzert? Als Soloprogramm? Da kommt der Verdacht nach einer steifen, zugeknöpften Kulturveranstaltung auf - am Sonntag, 18. März beweist Cellist Wolfram Huschke im Zuge der Abo-Lounge der Stadtkultur Bünde ab 20.30 Uhr im Universum das Gegenteil.
Bei dem in Weimar gebürtigen Cellisten Wolfram Huschke treffen die Bezeichnungen steif und zugeknöpft wahrlich nicht zu. Er, der schon im zarten Alter von vier Jahren seinen ersten Cellounterricht bekam, ist ein Grenzgänger zwischen Genren, Richtungen und Strömungen der klassischen und populären Musik. Der Grundstein dafür ist eine sehr intensive Musikausbildung in Weimar, die er nach seiner Flucht aus der DDR mit einem Studium an der Hochschule in Saarbrücken fortsetzte und am Mozarteum in Salzburg abschloss. Seine Liebe für den Sound der verzehrten Hardrock E-Gitarre brachte ihn dazu, mit dem Cello zu experimentieren.
Er fand einen deutschen Intrumentenbauer, der ihm ein Elektrocello fertigte, um damit auch den Sound eines Jimi Hendrixs wiedergeben zu können. Damit aber nicht genug. Er fuhr nach England, um sich vom Sounddesigner des Pink Floyd Gitarristen einen für seine Zwecke geeigneten Tonabnehmer für das Elektrocello bauen zu lassen. Der letzte Schritt bestand in der Anschaffung eines Effektgerätes, das ein echtes Allroundgerät sein musste. Diese Soundmöglichkeiten, seine extreme musikalische Begabung, verbunden mit einer hervorragenden Musikausbildung machten ihn schnell zu einem Geheimtip und Shootingstar der Musikszene.

Artikel vom 01.03.2007