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Hurd springt in die Bresche

96:67 - Baskets demontieren Ulm, Black-Aushilfe spielt groß auf

Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). Es war ruhig geworden um Lamar Hurd. Nach guten Auftritten zu Saisonbeginn hatte sich die Nachverpflichtung zuletzt zu oft mit der Rolle des handzahmen Reservisten abgefunden - bis gestern. Beim Baskets-Heimspiel gegen Mitaufsteiger ratiopharm Ulm schlüpfte der 23-Jährige von der Statisten- in die Hauptrolle, brachte die Seinen im zweiten Viertel auf die Siegerstraße und versetzte die Fans zudem mit zwei Alley-Oops sowie einem Monster-Dunk in Verzückung.

Am Ende von Lamars lautem Comeback feierten die 2900 Zuschauer neben dem sprunggewaltigen Guard vor allem einen beeindruckend eingespielten 96:67 (54:37)-Heimsieg gegen in allen Belangen unterlegene Ulmer. »Wenn mir jemand vor dem Spiel gesagt hätte, dass wir gewinnen, hätte ich ihm das geglaubt. Dass wir aber so gewinnen würden, hätte ich niemals für möglich gehalten. Was die Jungs geboten haben, war teilweise einfach nur sensationell«, sagte Dr. Nima Mehrdadi. Und auch der Sportdirektor sah sich gerne genötigt, einen Paderborner aus diesem starken Kollektiv hervorzuheben - Lamar Hurd. »Als der Gegner im zweiten Viertel herangekommen ist, war es Lamar, der die Initialzündung gegeben hat. Er ist perfekt für Tim Black in die Bresche gesprungen.«
Wenn's eng wird, ist es eigentlich der von Mehrdadi erwähnte Kapitän, der sich besonders gefordert fühlt. Doch Black musste als Besetzung dieser Rolle gestern passen, weil ihm ein dicker Bluterguss im Knie mächtig zu schaffen machte. »Nachdem Tim am Donnerstag im Training mit Marius Nolte zusammengeprallt war, mussten wir bis Samstag um seinen Einsatz bangen«, so Mehrdadi. Das hielt Black aber nicht davon ab, neun Punkte zu erzielen und nebenbei sechs Assists zu verbuchen. Darunter ein spektakulärer zum von Hurd telegen abgeschlossenen Alley-Oop -Ê die Premiere-Zuschauer werden es bestätigen.
Nach starkem Start (18:7/7.) brachten auch die drei Referees die Gäste mit sechs Foulpfiffen gegen die drei Baskets-Stammcenter Marius Nolte, Jordan Collins und Mark Patton zurück ins Spiel. Bryan Lucas (7) und Jeff Gibbs (3) nutzten die erzwungene Paderborner Zurückhaltung unter den Körben, um von 28:20 auf 32:30 zu verkürzen, ehe Hurd aufdrehte und bis zur Pause in acht Minuten zwölf Punkte erzielte. Mit einem 12:0-Lauf zum 44:30 legten die Hausherren den Grundstein für ein beruhigendes Pausenpolster.
Die endgültige Entscheidung bescherten drei Dreier innerhalb von 60 Sekunden (Tim Black, Steven Esterkamp, Teddy Gipson), mit denen die Novizen beim Stand von 63:48 (26.) einen Viertel übergreifenden 17:0-Run einleiteten (80:48/33.).
Lamar Hurd beließ es im extrem einseitigen zweiten Durchgang bei vier weiteren Punkten - die Initialzündung hatte er zu diesem Zeitpunkt längst gegeben.

Artikel vom 26.02.2007