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Warum schwenkt
Landesbetrieb um?

Netzwerk A 33 Fehlplanung kritisiert

Steinhagen/Halle (WB). Das neu geplante Ausbauende der A 33 am Schnatweg kritisiert jetzt auch Ulrike Dinsing-Prinz, Pressesprecherin des Netzwerks Fehlplanung A 33, in einer Stellungnahme. Sie bemängelt Planungsfehler, fragwürdige Nachbesserungen und die Folgen.

Der isolierte Bau des Steinhagener Abschnitts führe dazu, dass »sowohl die Innenstadt Halle als auch die Zubringerstraßen auf unabsehbare Zeit vom zu- und abfließenden Verkehr jenseits des Ausbauendes überschwemmt werden«, befürchtet das Netzwerk. »Die Räte von Halle und Steinhagen haben diese Planungen mehrheitlich abgesegnet - trotz der katastrophalen Konsequenzen für die Innenstadt Halle, für die betroffenen angrenzenden Siedlungen und für das Waldgebiet Patthorst.«
Dabei hatten die Straßenbauer des Landesbetriebs ein derartiges Szenario selbst immer als unzumutbar und nicht realisierungswürdig erachtet, erinnert Ulrike Dinsing-Prinz. So etwa Hans-Werner Oldemeyer beim Erörterungstermin in Steinhagen: »É ein Bauende am Schnatweg Éwürde zumal für Halle unzuträgliche Zustände nach sich ziehen.«
Warum dann jetzt dieses Umschwenken, fragt die Netzwerk-Sprecherin. »Hier drängt sich der Verdacht auf, dass durch das Autobahnende am Schnatweg die Stadt Halle massiv unter Druck gesetzt werden soll, allem bedingungslos zuzustimmen, was einen schnellen "Lückenschluss" im Abschnitt 7.1 von Halle bis Borgholzhausen verspricht. Für diesen Abschnitt steht aber erst noch ein gänzlich neuesÉ Planfeststellungsverfahren an, dessen Dauer und Ausgang völlig offen ist.«
Das Netzwerk Fehlplanung A 33 will dies nicht widerspruchslos hinnehmen und fordert weiter ein neues Linienbestimmungsverfahren. Dabei müsse es aber eine Gesamtabwägung aller Belange in den Abschnitten 6 und 7.1 geben sowie deren zeitgleiche Inbetriebnahme. Ein Ausbauende am Schnatweg sei nicht hinnehmbar. Weiter heißt es: »Ebenso fragwürdig ist die Anschlussstelle selbst, für die die Planungsbehörde keine Begründung vorgelegt hat, die die Schwere des damit verbundenen Eingriffs auch nur annähernd rechtfertigt. Damit wird eine gerichtliche Überprüfung der Planungen zur A 33 immer wahrscheinlicher.«
»Kurzsichtig« nennt das Netzwerk die Tolerierung der Umplanungen durch Halle und die Gemeinde Steinhagen, die 2004 den Lückenschluss in einem Zug forderte. »Wie oft hieß es schon, jetzt sei die "letzte Chance" zum zügigen Bau der A 33 gekommen und daher müssten Kompromisse akzeptiert werden. Dieses Argument kann aber nicht für beliebige Kompromisse herhalten.«

Artikel vom 23.02.2007