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Die Zukunft könnte schwarz aussehen

Gestringer sorgen sich um Grundschule Benkhausen - Folgen der Zweizügigkeit in Isenstedt

Von Kathrin Weege
Gestringen (WB). Mit Herzblut, aber dennoch sachlich möchten Ortsvorsteher, Schulleitung und Schulpflegschaft sich einsetzen für den Erhalt der Grundschule Benkhausen. »Ich wünsche mir eine faire Behandlung«, appelliert Schulleiterin Erika Müller.

»Die Zweizügigkeit der Grundschule Isenstedt darf nicht auf Kosten der anderen Schulen gehen«, betonen Max Grote, Ortsvorsteher Gestringen, und Eckhardt Possin, Ortsvorsteher Vehlage. Martin Lückermann, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Gestringen, verdeutlicht in Zahlen: »Wenn im Schuljahr 2008/09 Kinder nach Isenstedt abwandern, besteht die Gefahr, dass in Benkhausen mit weniger als 15 Mädchen und Jungen (von insgesamt 27 Schulanfängern) keine Eingangsklassen mehr gegründet werden können«. Außerdem könne es nicht sein, dass eine neue Schule wie die in Benkhausen verkauft würde, um eine marode wie die in Isenstedt zu sanieren, war sich die Versammlung einig.
Vehlage, Fabbenstedt, Fiestel und Gestringen mussten einst ihre Dorfschulen im Zuge der Gebietsreform aufgeben. Die Ortsteile wurden in der Grundschule Benkhausen zusammen geführt. »Das ist nun unsere Dorfschule, sie ist eingebunden in die dörflichen Traditionen und Feste«, betont Annelie Grothe, Ortsvorsteherin Fabbenstedt. So wirkt die Schule mit bei Aktionen wie »Saubere Landschaft«, Erntefest in Fiestel, Heimatabend in Fabbenstedt und bei vielem mehr. Außerdem ist der Fortbestand der Schulen eng mit dem der Kindergärten verbunden. »Bricht die Schule weg, sind auch die Kindergärten in Gefahr«, warnt Annelie Grothe.
»Ich bin für den Erhalt der Isenstedter Schule, aber nicht für ihre Zweizügigkeit um jeden Preis. Das möchte ich ganz klar heraus stellen«, so Grote. Was der Isenstedter Schule nicht zugemutet werden könne, solle sie auch den Mitbewerbern nicht zumuten. Ein fairer Wettbewerb und ein gutes Miteinander müssten das Ziel sein.
Bei der Entscheidung, welche Schule die Richtige ist, würden die Gestringer Kinder zur »Knetmasse«. »Es geht nicht um die Mädchen und Jungen, die im Grenzbereich in Gestringen wohnen, sondern darum, dass versucht wird, bis zur B 239 die Kinder nach Isenstedt zu holen«, meinte gestern die Versammlung, der auch Andrea Hageböke, Vorsitzende der Schulpflegschaft, und ihr Stellvertreter Ralf Gieske sowie Rolf Wedhorn (Ratsmitglied) beiwohnten. Es dürfe nicht sein, dass Gestringer angerufen würden und sie sich förmlich rechtfertigen müssten, warum sie ihre Kinder in die Grundschule Benkhausen schickten. Das sei vorgekommen, hieß es seitens der Versammlung.
»Wohnortnah zur Schule zu gehen«, das könne auf dem Land nicht so einfach angewendet werden, so Grothe. »Wenn es danach ginge, würden die Fabbenstedter zur EMA-Schule gehören.
»Alle Espelkamper Schulen sind gut aufgestellt, die Hausaufgabenbetreuung funktioniert und wir haben unterschiedliche Schwerpunkte. Da sollten die Eltern entscheiden, was zu ihren Kindern passt«, meint Müller. Es habe sie schockiert, dass Benkhausen mit der Eingangsklasse für das Schuljahr 2008/09 einfach weggerechnet worden sei. »Es ist uns wichtig, die Eltern aufzuklären, was die Zweizügigkeit der Grundschule Isenstedt für uns hier bedeuten kann. Das Plädoyer für unsere Schule haben wir zusammen aufgestellt und stehen gemeinsam voll dahinter«, verdeutlicht die Schulleiterin. (Lesen Sie hierzu auch die folgende Espelkamp-Seite.)

Artikel vom 20.02.2007