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Bauland wird
preiswerter

Quadratmeter im Schnitt 80 Euro

Lübbecke (WB/ee). Im Mühlenkreis kosten erschlossene Wohnbaugrundstücke in Bad Oeynhausen (im Durchschnitt 62 000 Euro) am meisten, in Stemwede (37 000 Euro) am wenigsten. Lübbecke liegt mit 60 000 Euro auf dem zweiten Platz. Diese Kaufpreise gehen aus der aktuellen Bodenrichtwertkarte hervor.

Die Bodenrichtwerte wurden auf der Grundlage aller im Jahr 2006 von den Notaren beurkundeten Kaufverträge über Grundstücke ermittelt. Für die Auswertungen unbebauter Grundstücke standen insgesamt 848 Kaufverträge zur Verfügung.
Bodenrichtwerte sind aus Kaufpreisen ermittelte durchschnittliche Bodenwerte je Quadratmeter für ein Gebiet mit im Wesentlichen gleichen wertbestimmenden Merkmalen wie Entwicklungszustand, Art und Maß der baulichen Nutzung sowie Grundstückszuschnitt. Sie sind bezogen auf baureife Grundstücke, deren Eigenschaften für das Gebiet typisch sind (Bodenrichtwertgrundstücke). Sie beziehen sich grundsätzlich auf unbebaute Grundstücke. Sie sind keine Verkehrswerte. Abweichungen des zu bewertenden Grundstücks in den wertbestimmenden Eigenschaften, wie z.B. Art und Maß der baulichen Nutzung, Bodenbeschaffenheit, Erschließungszustand und Grundstücksgestaltung, bewirken Abweichungen seines Verkehrswertes vom Bodenrichtwert.
Entwicklung des Grundstücksmarktes bei Wohnbaugrundstücken Im Jahr 2006 wurden im Kreis Minden-Lübbecke (ohne Stadt Minden) 323 entgeltliche Erwerbsvorgänge bei Baugrundstücken des individuellen Wohnungsbaus registriert, hiervon entfallen 261 Kauffälle auf die selbständig bebaubaren, baureifen Grundstücke. Die Anzahl der Verkäufe liegt damit insgesamt auf niedrigerem Niveau als in den Vorjahren. Die Mehrzahl der Baugrundstücke lag zwar in den ausgewiesenen Baugebieten, jedoch wurden auch vermehrt Baulücken in den Ortschaften bzw. älteren Siedlungen verkauft.
60 Prozent der Kauffälle lagen in Bad Oeynhausen, Porta Westfalica und Lübbecke. Deutlich weniger Verkäufe als im Vorjahr (30 bis 70 Prozent) waren in Porta Westfalica, Hüllhorst, Hille und Petershagen zu verzeichnen. In den übrigen Städten und Gemeinden gab es bei den Umsätzen kaum Veränderungen zum Vorjahr. Das Kaufverhalten bezogen auf das Kalenderjahr war von Kontinuität geprägt. Ein Anstieg der Grundstücksverkäufe zum Jahresende, so wie in den Vorjahren, war nicht festzustellen.
Die Bodenpreise für selbständige, bebaubare, baureife Grundstücke waren regional unterschiedlich. Die Preisspanne lag zwischen 25 Euro/Quadratmeter in Petershagen und 160 Euro/qm in Bad Oeynhausen. Die Mehrzahl der Verkäufe betraf Grundstücke mit Bodenpreisen um 80 Euro/qm. Die Preise von baureifen Wohnbaugrundstücken zwischen den zentrumsnahen Bereichen der Städte und Gemeinden und den Außenbereichen in den Ortschaften nähern sich seit Jahren an, so dass hier in den überwiegenden Gebieten nur noch eine Differenz von 20 Euro/qm vorhanden war.
Auch das Preisniveau unter den Städten und Gemeinden gleicht sich immer weiter an. Die Auswertung bezüglich der Häufigkeitsverteilung hat ergeben, dass 50 Prozent der Verkäufe zwischen 70 und 90 Euro/qm lagen, nur neun Kauffälle lagen über 130 Euro/qm. Baugrundstücke in den Baugebieten wurden in der Regel nicht unter 50 Euro/qm gehandelt. Baulücken in älteren Siedlungsgebieten lagen über dem Niveau von benachbarten Neubaugebieten.
Die Preisspanne für ein Grundstück innerhalb der Städte und Gemeinden reicht zwar von 37 000 bis 62 000 Euro, jedoch wurde im Kreis Minden-Lübbecke (ohne Stadt Minden) überwiegend um 50 000 Euro für einen Bauplatz bezahlt. Dieses ist daraus abzuleiten, dass in Gebieten mit günstigeren Quadratmeterpreisen größere Grundstücke verkauft wurden. Die Preisentwicklung auf dem regionalen Immobilienmarkt ist unter anderem abhängig von dem lokalen Angebot und der Nachfrage an Grundstücken. Da zur Zeit bei allen Städten und Gemeinden im Kreis Minden-Lübbecke (ohne Stadt Minden) Bauflächen ausgewiesen sind und auch angeboten werden, muss bei dem festgestellten Rückgang der Kauffälle von einer abnehmenden Nachfrage ausgegangen werden.
Inwieweit dieses Marktverhalten Einfluss auf die Preisentwicklung genommen hat, läßt sich zur Zeit nicht feststellen. Nachweislich waren jedoch Stagnation und in einigen Gemeinden (Bad Oeynhausen, Porta Westfalica und Hüllhorst) auch Preisrückgänge zu beobachten. Zwar wurden auch vereinzelt Wohnbaugrundstücke über den Vorjahrespreisen gehandelt, hier war jedoch keine tendenzielle Entwicklung erkennbar. Insgesamt gesehen hat sich der Trend des letzen Jahres mit einem Preisrückgang von durchschnittlich 2,5 Prozent fortgesetzt.

Artikel vom 17.02.2007