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Ehrenamtlicher Einsatz
der Landwirte gefordert

Hardehausen: Lehrgang für angehende Betriebsleiter

Hardehausen (ben). 17 junge Landwirte und Landwirtinnen hatten jetzt wieder die Gelegenheit, sechs Wochen - abseits vom geschäftigen Alltag - Orientierung für die betriebliche, aber auch persönliche Zukunft in der Landvolkshochschule Hardehausen zu finden.
In einer kleinen Feierstunde wurden die Teilnehmer des 81. Grundlehrgangs für angehende landwirtschaftliche und hauswirtschaftliche Betriebsleiterinnen und -leiter gestern verabschiedet.
Aus den unterschiedlichst geprägten Regionen waren die jungen Menschen in Hardehausen zusammengekommen: aus dem Sauerland und dem Märkischen Kreis, dem Paderborner Hochstift und dem Weserbergland, der Warburger Börde und dem Lipperland, aus dem Münsterland und dem Umfeld des Ruhrgebietes bis hin zum Bundesland Niedersachsen. »Eine kleine, feine, leistungsstarke Truppe«, wie Rektor Monsignore Prof. Dr. Konrad Schmidt anerkennend sagte.
Die weiteste Anreise in das Warburger Land hatten zweifellos Viktor Tomchuk und Oksana Storoch aus der Ukraine sowie Albina Talanova aus Russland. Die »Arbeitsgemeinschaft für Projekte in Ökologie, Landwirtschaft und Landesentwicklung in Osteuropa« (Apollo) vermittelt jungen Leuten seit etlichen Jahren viermonatige Hofaufenthalte in Deutschland. Die drei besten Teilnehmer an dem Austauschprogramm konnten auf Initiative der Landvolkshochschule in diesem Jahr den Grundlehrgang in Hardehausen besuchen. Geleitet wurde dieser von Dozentin Barbara Leufgen, Assessorin der Agrarwirtschaft.
Der Lehrgang wird seit Gründung der Landvolkshochschule 1949 jährlich ohne Unterbrechung angeboten. Seit den Zeiten von Anton Heinen haben die Kurse zwei Brennpunkte: Auf der einen Seite den landwirtschaftlich fachbezogenen Schwerpunkt und auf der anderen Seite die innere Sicht des Glaubens und der religiös geprägten Weltanschauung.
Für den landwirtschaftlichen Bereich richtete gestern Heinz-Georg Büker aus Erwitte-Weckinghausen, 1989 selbst Teilnehmer des Grundkurses, eine kurze Ansprache an die Absolventen. Büker ist Vorsitzender des Vereins der Landwirtschaftlichen Fachschulabsolventen im Kreis Soest und gehört zum Vorstand der KLB/Freundeskreis Hardehausen im Erzbistum Paderborn. Er forderte von den Kursteilnehmern künftiges ehrenamtliches Engagement für den ländlichen Raum und den bäuerlichen Berufsstand ein.
Den geistlichen Part übernahm Andreas Kurte, Pfarrdechant des Großdekanates Höxter. Er hielt ein Plädoyer für das religiöse Leben auf dem Land. Sein Thema: »Wie die Kirche im Dorf bleiben kann.« Die Bildung von Pastoralverbünden müsse als Chance der gegenseitigen Stärkung und Ermutigung gesehen werden, betonte Kurte. Einen »Rückfall in die Kleinstaaterei, weil nun in einigen Fällen Dörfer zusammenarbeiten müssen, die schon seit Christi Geburt verfeindet waren«, dürfe es nicht geben, so der Pfarrdechant.

Artikel vom 17.02.2007