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Alexej hat die Regionalliga im Blick

»Sportlerwahl des Jahres«: Für 19-jähriges Tischtennistalent vom TTSV geht es steil bergauf

Von Astrid Meier (Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Seine Abiturfächer sind Biologie, Sozialwissenschaften, Englisch und Deutsch. Doch wenn die Abschlussprüfungen nur halb so gut verlaufen wie seine bisherige sportliche Laufbahn, muss sich Alexej Martens um die »Reifeprüfung« keine Sorgen machen.

Der Tischtennisspieler des TTSV Schloß Holte-Sende ist heute der erste männliche Kandidat der Sportlerwahl. »Meine ältere Schwester ist mein großes Vorbild«, sagt der sympathische 19-Jährige, »schließlich hat Olga schon in der Bundesliga für den TuS Glane an der Platte gestanden.« Doch hinter den Erfolgen seiner Schwester braucht sich der Schüler keineswegs zu verstecken.
Schließlich stieg seine Leistungskurve in seiner bisherigen 13-jährigen Tischtennis-Karriere stetig an. »Ich habe noch nie eine negative Bilanz gespielt«, erzählt Alexej Martens unaufgeregt ohne diesem Tatbestand, den wohl nicht viele Sportler in den jungen Jahren vorweisen können, größere Bedeutung beizumessen. Martin Aßmann, Vorsitzender des TTSV, hat dafür eine ganz einfache Erklärung: »Alexej ist hoch motiviert, trainiert drei bis vier Mal in der Woche und hat ständig den Ehrgeiz, sich zu verbessern.«
Die Positiv-Serie spricht eindeutig für den jungen Sportler. Bereits in seiner Schüler- und Jugendzeit bei der TSG Harsewinkel - sein Vater Viktor ist dort Trainer und Jugendleiter - bewies der Gymnasiast sein großes Talent mit Schläger und Zelluloidkugel. Als Schüler und Jugendlicher feierte er mehrere Bezirksmeisterschaften und schaffte 2005 das »Kunststück«, neben dem Jugend-Bezirksmeistertitel als damals 17-Jähriger auch die Vize-Meisterschaft bei den Senioren zu feiern.
Zudem spielte Alexej Martens in der Verbandsliga, der höchsten deutschen Jugendklasse, und konnte an Nummer eins gesetzt die beste Bilanz der Liga vorweisen: als 13-Jähriger. »Mich fasziniert der Facettenreichtum des Sports. Neben der mentalen Stärke braucht man ungeheure körperliche Fitness, um schell zu reagieren, zu antizipieren und um seine Technik einzusetzen. Doch die größte Herausforderung ist die Schnelligkeit, die Tischtennis mit sich bringt«, sagt der 19-Jährige, der inzwischen als Jugendtrainer sein Wissen und Können an den Nachwuchs weiter gibt.
Schnell wurden höherklassige Vereine auf das Talent aufmerksam und von Jahr zu Jahr steigerte und etablierte sich der Gymnasiast in den Ligen. 2003 wechselte der Schüler zum Landesligisten SV Spexard, begann dort im mittleren Paarkreuz, um dann in der zweiten Saison gleich als Nummer eins zu agieren. Der Wechsel zum SV Brackwede in die Verbands- und nun in die Oberliga zum TTSV waren nach seinen Leistungen nur eine logische Konsequenz.
Beim TTSV begann der 19-Jährige im unteren Paarkreuz und spielte in seiner ersten Oberliga-Hinrunde eine Bilanz von 14:2. Zur Rückrunde stieg der Abiturient nun zur Nummer vier auf und weist derzeit eine Bilanz von 6:2 auf. »Auch wenn wir uns über seine Stärken bewusst sind, war es doch nicht unbedingt zu erwarten, dass Alexej gleich so ein überragendes erstes Oberliga-Jahr spielt«, freut sich Martin Aßmann. Doch in der Oberliga soll keineswegs Schluss mit den sportlichen Erfolgen sein. »Irgendwann möchte ich Regionalliga spielen - am liebsten mit dem TTSV. Dieses Jahr sind wir noch knapp gescheitert. Aber vielleicht klappt es dann ja in der kommenden Saison.«

Artikel vom 17.02.2007