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Prüßner setzt auf Jugend

Weichenstellung beim TC Vlotho: Tewes hört nach 16 Jahren auf

Von Alexander Grohmann
Vlotho (VZ). Er macht den Weg frei: Rudolf Tewes hat das Amt des Vorsitzenden beim TC Vlotho nach 16 Jahren abgegeben. Neues Oberhaupt des 141 Mitglieder zählenden Vereins ist Jörg Prüßner. »Bevor ich wie Edmund Stoiber in Bayern abgewählt werde, gehe ich lieber aus freien Stücken«, beendete Tewes seine Amtszeit mit einem Augenzwinkern.

Der Auto-Liebhaber kann sich jetzt verstärkt diesem Hobby widmen. »Ich arbeite zurzeit an einem tollen Modell«, verriet der 67-Jährige, der dem TC Vlotho natürlich als Mitglied erhalten bleibt und dem Verein alles Gute wünscht. Seinen Rückzug will Tewes als Weichenstellung verstanden wissen: »Der Verein muss von Leuten geführt werden, die zwischen 30 und 55 Jahren alt sind. Ich bin nicht mehr so nah an den jüngeren Mitgliedern dran«, hielt er einen Generations-Wechsel in der Führungsetage für notwendig.
Sein Nachfolger zögerte erst, stimmte der neuen Aufgabe dann aber doch zu. Prüßner: »Ich bin der Meinung, dass man nicht immer Nein sagen darf«, will sich der 44-Jährige jetzt an vorderster Front in seinem Verein engagieren. Der Vlothoer, der seit längerem in der Herren 30-Mannschaft spielt, hat sein Wirken mit einigen Zielen verknüpft. »Ich will den Weg der Konsolidierung weiter beschreiten und stärker in die Jugend investieren«, nennt er die Eckpfeiler. »Unsere Jugendarbeit ist ganz klar ausbaufähig«, nennt Prüßner einen wichtigen Ansatzpunkt. Der Leistungsgedanke steht im Hintergrund. »Wir sind ein Breitensportveren, der Spaß steht an erster Stelle.«
Die Jahreshauptversammlung im »Bonneberger« Hof sah am Mittwoch aber nicht nur glückliche Gesichter. So musste der 2. Vorsitzende Wilfried Rose in einer Kampf-Abstimmung nach klarem Votum seinen Hut nehmen, den Posten übernimmt wie vorgesehen Achim Flörkemeier. Bereits im Vorfeld war klar, dass Flörkemeier der neue Mann an der Seite von Jörg Prüßner werden würde. Rose ließ es trotzdem darauf ankommen -Êund scheiterte. »Das ist ein ganz normaler Vorgang und geht nicht gegen Wilfried«, besänftigte Prüßner, der sich einfach sein eigenes Team zusammen stellen wollte. Mit Flörkemeier spielt er auch zusammen in der Ü 30. Kassierer bleibt Manfred Karweg, Sportwart ist weiter Friedhelm Schmidt und als Jugendwartin setzt Greta Rose ihre Arbeit fort.
In seiner Amtszeit hat Rudolf Tewes sehr gute und sehr schlechte Zeiten erlebt. »Wir hatten Höhen und Tiefen«, blickte der abdankende Vorsitzende auf die vergangenen 16 Jahre zurück. Die 90er Jahre seien von einem starken finanziellen Rückhalt geprägt gewesen. Als dann aber vom Becker-Boom nichts mehr zu spüren war, schlidderte auch der TC Vlotho in die Krise. Die Mitgliederzahlen sanken rapide, die Sponsoren-Einnahmen fielen weg und beim TCV war plötzlich Ebbe in der Kasse. Nur dank des von Tewes verordneten strikten Sparkurses schaffte es der Verein, Ende 2006 erstmals wieder schwarze Zahlen zu schreiben.
Tewes hat damit eines seiner wichtigsten Ziele erreicht - Êund kann nun beruhigt in Tennis-Rente gehen. »Es war für mich wichtig, den Verein in einem gesunden Zustand zu verlassen.« Jetzt ist der Vorstand unter der neuen Führung am Zug. Der TC Vlotho besitzt zurzeit 141 Mitglieder. Das kleine Plus auf dem Konto will Prüßner in die Jugendarbeit investieren. »Ganz klar, im Moment ist das zu wenig«, kränkelt der Nachwuchsbereich nach Ansicht von Prüßner ein wenig. Ein weiteres Indiz dafür: Neben drei Herren-Teams und der seit Jahren erfolgreichen Damen-Hobby-Truppe geht 2007 nur eine Jugendmannschaft an den Start. Die Voraussetzungen mit den beiden Trainern Dennis Hebrock und Wolfgang Lemke sind dagegen sehr gut.

Artikel vom 16.02.2007